Wie gut es um die vierte Macht in unserem Staat steht, zeigen heute acht Zeitungsverleger. In einem traurigen und hilflosen Akt der Verzweiflung bezeichnen sie das „gebührenfinanzierte presseähnliche Angebot“ der Tagesschau-App für „wettbewerbswidrig“ und reichen vor dem Landgericht Köln Klage ein.
„Die Ministerpräsidenten schauen untätig zu, wie mit Gebührengeldern umfänglich Pressetexte geschrieben und digital verbreitet werden. Es bedarf in Deutschland aber keiner staatsfinanzierten Presse“, sagte Dietmar Wolff, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) in Berlin. Der Dachverband unterstützt die Aktion der klagenden Verlage.
Bei so viel Dreistigkeit und verlorenem Realitätssinn des Verbandes und der klagenden Verlage, bleibt man als denkender Mensch am Ende einfach sprachlos.
Erfreulichere Zusatzinfo: Gegenüber dem iPhoneBlog.de gibt der Norddeutsche Rundfunk an, für sein politisches Magazin „Panorama“ derzeit an einer Umwandlung seiner kompletten Video-Bestände in H.264 sowie einem HTML5-Player zu arbeiten.
Update
Die Nachricht der Tagesschau über den gegen sie gerichteten „Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung“ bleibt (leider) nüchtern, dafür aber zuversichtlich.
Doch die deutschen Verleger sehen rot, wo 1,7 Millionen Nutzer der Tagesschau-App blau sehen.
Die Grenzen zwischen Büchern, Apps und dem Web verschwimmen. Zusehends. Das richtige Format für seine Texte mit Unterstützung für Musik, Film, Animationen und Schnittstellen zu Online-Services aufzuspüren, wird schwieriger. Auswahl erzwingt Entscheidungen.
Seit einigen Tagen macht ‚Walrus Books‚ mit diesem Demo-Video für ‚Kadath, the guide of the unknown city‚ auf sich aufmerksam.
Ohne Frage: ePUB3 macht ordentlich was her. Was davon in konkreten Produkten allerdings irgendwann übrig bleibt, wird sich zeigen (müssen). Strahinja Marković schreibt für ‚Making epub happen‚ eine grandiose (sowie pessimistische) (NSFW-)Zukunftsaussicht, bei der es mir schwer fällt, nicht ein Duzend Passagen zu zitieren.
Interactivity in books? My God, how ever did books survive the last five thousand years without JavaScript, ‚video‘, ‚audio‘ and ‚canvas‘?
It’s Falling Apart: Und wenn du denkst, es wird nicht noch dunkler…
Effective June 30th, Seesmic will discontinue support for Blackberry in order to focus development efforts on our most popular mobile platforms: Android, iOS and Windows Phone 7.
Trotz kürzlich geänderter ‚In-App‘-Regeln bleibt weiterhin ein Link zum externer (Web-)Kaufangebot untersagt. Das US-Videoportal Hulu Plus entfernte bereits in der vergangenen Woche diesen Abo-Verweis aus seiner Anwendung.
Darüber, sowie angelehnte Themen, diskutierte die ‚Bits und so‘-Runde ihre ersten 15-Sendungsminuten in der aktuellen Folge.
Definitiv ungeklärt bleibt weiterhin, für welche ‚Inhalte‘ Apple diese Regelung vorsieht. Am Beispiel der Hulu-App lässt sich erkennen, dass die Anwendung ohne vorher abgeschlossene Registrierung vollkommen nutzlos ist. Wer das Programm in irgendeiner App-Store-Chartliste findet und herunterlädt, steht anschließend hilflos vor einem nackten Anmeldebildschirm – ohne Link oder (in diesem Fall) weitere Informationen.
Nach der Formulierung des ausgemusterten Paragraphen 11.13 war der Anbieter zuvor verpflichtet seine Inhalte „zum gleichen oder niedrigeren Preis“ zur Verfügung zu stellen. weiterlesen
Nuance Communications, Anbieter für Spracherkennungs- sowie Sprachsynthese-Software, kauft sich die iPad-App ‚Noterize‚. Das Programm zum Aufzeichnen und Bearbeiten von Notizen stand seit vergangenem Juni im App Store und verschwand von dort vor einigen Wochen.
TUAW berichtete die Übernahme vor zirka einer Stunde. Robert Stretch, vormaliger Inhaber, bestätigte gegenüber dem iPhoneBlog.de diese Information. Über eine Rückkehr von ‚Noterize‘ in den App Store traf er keine Aussage. Seine neue App ‚PodSpeed‚ (kostenlos; Universal; App Store-Link) steht seit heute zum Download.
Nuance fand im Vorfeld der WWDC etliche Male Erwähnung und war als heißer iOS-5-Kooperationspartner ausgemacht. In einer (angeblich) internen Entwicklerversion von iOS 5 taucht der Firmenname am 12. Juni prominent auf.
TUAW spekuliert, das Noterize als Vorzeige-Software dienen könnte, falls eine Betriebssystem-Integration zur finalen iOS-5-Veröffentlichung im Herbst erfolgt.
Ich habe mir Version 3.4 der Notiz-App gerade noch einmal selbst am iPad vergegenwärtigt und halte das Programm für durchaus präsentabel. Zuletzt fand auch Apple Gefallen daran und spendierte der Anwendung einen Video-Auftritt in der iPad-Reklame ‚Iconic‚.
Folgende Situation: Sommerurlaub, Hotel-WiFi, MacBook und iPad. Folgendes Problem: Hotel-WiFi lässt euch gleichzeitig nur mit einem einzigen Gerät ins Netz. Ohnehin, sind diese modernen MacBook Airs ohne Ethernet-Anschluss nur beschränkt in der Lage, sich eine angezapfte Internet-Leitung zu teilen.
Lösung: Das iPad per Bluetooth mit dem Air koppeln, einen (PAN)-Anschluss (er-)öffnen und die Internetfreigabe über genau diese Bluetooth-PAN-Leitung aktivieren. Ist ein wenig ‚Klick‘-Arbeit, und mit allen bekannten Blauzahn-Krankheiten behaftet, lohnt im Ernstfall aber.
Webservice Huffduffer notiert herrenlose Audio-Dateien aus dem Netz und merkt sich diese für einen späteren Zeitpunkt zum Anhören vor – ähnlich, wie’s Instapaper* für Text tut. Die ‚abzuarbeitende‘ Beitragsliste lässt sich als iTunes-Feed abonnieren und damit auch aufs iPhone übertragen.
Das kommt sehr gelegen, wenn man Audio- und Podcast-Empfehlungen über Twitter bekommt, die man sich nur als Einzelepisode vormerken möchte. Die Entscheidung zum Dauerabo ist bekanntlich nicht leicht. Oft fehlt auch eine grundsätzliche Abo-Möglichkeit. Ähnlich bequem lassen sich damit Podcast-Archivbestände durchstöbern, die nicht mehr im aktuellen Feed auftauchen.
Wenn’s nicht eilt, ist der Podcast-Feed und (derzeit noch) kabelgebundene Datei-Sync ausreichend. Wer jedoch ‚PC free‚ lebt, zieht für seinen RSS-Feed ‚Instacast‚ (oder Mitbewerber) zurate. Dort lässt sich eure persönliche Adresse eintragen und von unterwegs aktualisieren. Schlummert der Feed in eurer iPod-App, lässt sich dieser ohne PC-Synchronisation nicht auffrischen (weil’s zu eurem individuellen ‚Huffduffer‘ logischerweise kein eingetragenes iTunes-Verzeichnis gibt).
* Die Beitragsüberschrift habe ich frech bei @niels_k stibitzt.
Verleger kämpfen mit einem Aufmerksamkeitsdefizit. Nur so lässt sich erklären, warum der App-Store-(Sitz-)Platz, ähnlich der Kiosk-Dauerkarte, mittlerweile eine Art dämonische Anwesenheitsstörung ist. Anders wird (oder will) man anscheinend nicht (mehr) gelesen werden.
Neustes Beispiel: Die New York Post streicht, wie bereits hierzulande die Bildzeitung, den iPad-Zugriff auf dessen Webseite. Wie schon Bild.de sperrt diese Paywall einzig und allein alle Kunden mit der Browser ID ‚Safari (iPad)‘ aus – jedes andere Tablet liest weiter. Wer seinem iPad über ein Drittprogramm ein anderes ‚Label‘ aufklebt, darf seine kostbare Zeit auch weiter den NYPost-Nachrichten widmen…
Die neue Deppen-Schranke bricht dadurch auch jeden Link, den die Murdoch-Publikation, beispielsweise über ihre Facebook-Seite, veröffentlicht. Selbst wer das ‚In-App‘-Jahresabo für 60Euro kauft (22% günstiger als die gedruckte Ausgabe), kann den Webverweisen der konservativen Boulevardzeitung nicht von Facebook aus folgen, weil diese im neuen Browserfenster hängenbleiben. Das der (zahlende) Nutzer für jeden angeklickten Link mit der Aufforderung zum App-Kauf belästigt wird, ist schlicht lächerlich.
Wie lange dauert es wohl, bis auch der letzte Interessent merkt, wie sinnlos ein Klick auf NYPost-Links ist?
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