Zum Rücktritt von Angela Ahrendts

Als sich Conan O‘Brien und NBC im Januar 2010 trennten, sagte der US-Entertainer in seiner letzten Show:

„To all the people watching, I can never thank you enough for your kindness to me and I will think about it for the rest of my life. All I ask of you is one thing: Please don‘t be cynical. I hate cynicism – it‘s my least favorite quality and it doesn‘t lead anywhere.“

Bei dem einen oder anderen Tweet, der in dieser Woche zum Ausscheiden von Angela Ahrendts durchs Netz flog, fühlte ich mich an das Zitat erinnert. Es stellt sich nämlich heraus: Manchmal ist es gut, keinen zynischen „Hot take“ zu einer News zu verbreiten.

Ahrendts‘ Austritt – „a bittersweet set of announcements“ – war alles andere als ein Rauswurf: Keine Kündigung ist überschrieben mit den Worten „…Plans […] Departure After Five Successful Years.“ Kein CEO, der sich gerade von einem hochrangigen Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterinn getrennt hat, twittert ein gemeinsames Bild. weiterlesen

Podcasts im Visier: Spotify kauft Gimlet und Anchor

Spotify, the world’s most popular music streaming service, today announced that it has entered into definitive agreements to acquire Gimlet Media Inc. (“Gimlet”), the renowned independent producer of podcast content, and Anchor (“Anchor”), the company leading the market for podcast creation, publishing, and monetization services.

Spotify.Investors

Die Überschrift der Meldung – „Spotify Announces Strategic Acquisitions to Accelerate Growth in Podcasting” – trifft den Nagel auf den Kopf: Mit der (bereits vorhergesagte) Übernahme von Gimlet sichert sich Spotify „Storytelling”; der Kauf von Anchor dient der technischen Seite von Podcasting.

Ergänzt zur Pressemitteilung kann ich den Blogpost von Spotifys Daniel Ek empfehlen:

Based on radio industry data, we believe it is a safe assumption that, over time, more than 20% of all Spotify listening will be non-music content. This means the potential to grow much faster with more original programming — and to differentiate Spotify by playing to what makes us unique — all with the goal of becoming the world’s number one audio platform.

Audio-First

Spätestens jetzt kann Apples Antwort auf das Thema „Podcasting am iPad” nicht mehr dieser „A new way to host your own podcast”-Werbespot sein.

Angela Ahrendts verlässt Apple im April

Apple today announced that Deirdre O’Brien is taking on new responsibilities for Apple’s retail and online stores in an expanded role as senior vice president of Retail + People, reporting to CEO Tim Cook. After five transformative years leading the company’s retail and online stores, Angela Ahrendts plans to depart Apple in April for new personal and professional pursuits.

Apple.com/Newsroom

Ihr Rückzug überrascht. In der letzten Woche hatte ich noch dieses Interview von Apples Retail-Chefin in der Vogue gelesen.

It’s a long way from Burberry. I look at her tailored outfit by Ralph Lauren (she is on the company’s board) and the high-heeled boots she’s worn to the building site and ask if she misses fashion.

After a pause, she replies: “You know, I loved fashion for 40 years. It is wonderful when you know everything there is to know about the industry because you grew up in it. There are things about the fashion industry that I miss, but I went to Apple because I felt it was a calling to one of the greatest companies on the planet. I felt we could even do a little of what we did at Burberry: uniting people to do incredible things.”

Vogue Business

The Critical Path: A Billion

Diese drei Aspekte habe ich aus der Podcast-Episode #218 sowie dem Blogpost von Horace Dediu mitgenommen:

  • Apple zählt aktuell 1.4 Milliarden aktive Geräte – rund 100 Millionen mehr als noch vor 11 Monaten. 900 Millionen davon sind iPhones; 75 Millionen kamen alleine im letzten Jahr hinzu. Sprich: Im Frühling / Sommer 2020 sollte Apple rund eine Milliarde aktiver iPhones verzeichnen.
  • Apple zählt insgesamt 360 Millionen bezahlte Abos („paid subscriptions“). Pro Quartal kommen derzeit 30 Millionen neue Abos hinzu. Apple erwartet nach eigener Aussage 500 Millionen bezahlte Abos (irgendwann) im nächsten Jahr. Hält die Wachstumsrate von 30 Millionen pro Quartals an, kommen wir dort bereits zum Jahresbeginn an.
  • Der Umsatz aus der Dienste-Sparte betrug in den letzten vier Monaten rund 10.8 Milliarden US-Dollar. In dieser Kategorie verzeichnet Apple beispielsweise Produkte wie Apple Care, Apple Music und Video sowie die Umsätze von App-Store-Software, aber auch Lizenzzahlungen wie die von Google. Die Umsätze aus dem Servicegeschäft haben sich in den letzten drei Jahren verdoppelt und korrelieren direkt mit der Anzahl von Kunden („installed base“) und nicht mit der Stückzahl verkaufter Geräte („unit sales“).

Miradore [Sponsor]

Miradore.com bietet webbasiertes Mobile Device Management (MDM) als Self-Service – plattformübergreifend (iOS, Mac, Android sowie Windows 10) und kostenfrei für eine unbegrenzte Anzahl von Geräten.

Zeit ist bekanntlich Geld und die muss man ganz bestimmt nicht mit der Einrichtung neuer iPhones verbringen. Egal ob Familienbetrieb oder Großunternehmen: Mit einem ‚Device Enrollment Program‘ nimmt man sein neues Telefon lediglich aus der Schachtel und ist ohne Zutun bereits wenige Minuten später einsatzbereit. Obendrein lässt sich die Aktivierungssperre umgehen, wenn Geräte unter Kollegen wechseln.

Entsprechend der eigenen Firmenrichtlinien können unterschiedliche Personengruppen mit verschiedenen Zugriffsberechtigungen ausgestattet sein – von Mail-Konten bis zu WiFi-Netzen. Und wenn ihr iOS-Software für mehrere Personen erwerbt, dann greift ihr bequem zum ‚Volume Purchase Program‘, anstelle individuelle Accounts mit Firmenkreditkarten oder Gutscheinen anlegen zu müssen.

Der hohe Grad an Automatisierung spart aber nicht nur Zeit und Geld, sondern er ist auch weniger fehleranfällig. Änderungen und Korrekturen lassen sich aus der Ferne erledigen.

Wenn ihr denkt, eure Firma könnte eine solche Lösung gebrauchen, probiert es doch privat einmal kostenlos aus. Mit einer 14-Tage-Enterprise-Lizenz kann man sogar das komplette Angebot von Miradore testen und die Idee bei Gefallen in die Firma mitnehmen.

Vielen Dank an das gesamte Team von Miradore für die Unterstützung von iPhoneBlog.de in dieser Woche.

Steven Soderbergh über ‚High Flying Bird‘ #ShotOniPhone

Steven Soderbergh sprach mit Bill Simmons am letzten Montag über seinen neuen Film ‚High Flying Bird‘. Sein Film wurde (abermals) auf einem iPhone (8) gedreht und spielt ab Freitag auf Netflix.

Der Trailer ergötzt sich an extrem vielen (ansprechenden!) Weitwinkelaufnahmen, die nur mit entsprechenden Zusatzobjektiven zu realisieren sind.

Bill Simmons: Why iPhones? To inspire young filmmakers that they can use anything they want to film a movie?

Steven Soderbergh: It’s a combination of things. I don’t think people are aware of how advanced this technology really is and what you can do with it. For projects like ‚High Flying Bird‘: It’s the right tool because of the ease of putting the camera where you want and how quickly you can move.

So…if I had a traditional camera package, even on ‚High Flying Bird‘, there were certain things that I wouldn’t have been able to do exactly the way I wanted. So the film would not have been any better. It might have been worse. It certainly would have taken longer.

Going forward, I think now we’re about to be in this space where you’re going to have a camera about the size of a phone, with a full sized sensor and that’ll be a game-changer. Because what’s great about the iPhones is…I can put it anywhere. Literally I can velcro it to a ceiling. I can do whatever I want and that’s very liberating. It was perfect for this.

The Ringer

Anker wirbt mit erstem offiziellem ‚USB-C auf Lightning‘-Kabel

Continuing our commitment to innovation in the age of USB-C, we are proud to release PowerLine II USB-C Cable with Lightning Connector. Featuring the same remarkable durability and lifetime warranty that made PowerLine II one of the most powerful charging cables in the world. Official MFi certification ensures flawless operation with any devices that use a Lightning connector.

Anker

Bislang führt nur die US-Webseite zur Vorbestellung. Die Ankündigung darf jedoch als genereller Verkaufsstart von offiziellen ‚USB-C auf Lightning‘-Kabeln über Drittanbieter interpretiert werden. Belkin (inzwischen eine Unterfirma von Foxconn) zeigte seine Version dieses Kabels auf der CES 2019 zu Jahresbeginn, nannte aber keinen genauen Verkaufstermin.

Apple bietet Zubehörherstellern wie Anker oder Belkin zum ersten Mal offiziell lizenzierte Stecker („C94 Lightning connector”) an, die auch das ‚Power Delivery‘-Protokoll unterstützen. Bislang gab es diese Strippen, mit denen iPhones und iPads flott laden, nur von Apple (und natürlich ohne MFi-Lizenz). weiterlesen

Spotify überlegt Gimlet zu kaufen

Spotify is in talks to buy Gimlet for more than $200 million. That’s a big deal for the podcasting world. Spotify wants to break out of the music streaming business. Gimlet, the company behind shows like Crimetown and Reply All, can help.

Peter Kafka | Recode.net

Einige meiner Lieblingspodcasts stammen von Gimlet – von Reply All über Heavyweight bis Without Fail.

Würden diese Shows dann exklusiv nur Spotify-Abonnenten zukommen? Möglich. Würden diese Shows dann generell auf Werbung verzichten? Möglich. Würde ich nur deshalb Spotify abonnieren? Möglich.

Spotify braucht, sehr vergleichbar mit Netflix, eigene Inhalte – Unterhaltung, die tatsächlich ihnen gehört. Die Schweden haben kein Geld für exklusive Musikdeals und leiten ohnehin einen Großteil ihrer Umsätze lediglich zu den Musikverlegern durch.

Daniel Ek und sein Team haben mit ihrem Streamingservice grundlegend unseren Konsum von Musik verändert. Sie haben es geschafft, dass wir wieder für Musik bezahlen. Nicht für die eigentlichen Alben und Songs, sondern für einen bequemen Überall-Zugriff. Spotify steht dafür direkt neben Napster und iTunes in den Geschichtsbüchern und trotzdem ist Musik (alleine) wohl nicht ihre Zukunft.