iFund verdoppelt: 200 Millionen Dollar für iPhone OS-Projekte
Risikokapitalgeber Kleiner Perkins Caufield & Byers (KPCB) verdoppelt zwecks anstehender iPad-Veröffentlichung seinen iFund und investiert jetzt $200 Millionen US-Dollar in App Store-Entwicklungsprojekte.
Der iFund war im März 2008 mit $100 Millionen US-Dollar gestartet. Großspurig hieß es zur damaligen Zeit, dass man mit einer solchen Finanzierung „ein Duzend Amazons.com oder vier Googles“ starten könnte. Exakt zwei Jahre nach dieser Ankündigung ist von den kleinen Finanzspritzen an unabhängige Entwickler nicht viel zu sehen. KPCB zieht trotzdem ein mehr als positives Fazit.
Der iFund hat sich 14 (!) Firmen gewidmet und erwartet daraus Umsätze von $100 Millionen Dollar im laufenden Geschäftsjahr 2010. Spielentwickler Ngmoco (Rolando II, Eliminate Pro, We Rule, etc.) und das kalifornische Start-Up Gogii (textPlus) Inc sind zweifelsohne erfolgreiche Exemplare. Die einen zeichnen sich durch gute Spiele aus, die anderen durch einen kostenfreien SMS-Service.
Ansonsten alles düster im iFund-Land. Hat schon einmal jemand von Pinger gehört? Deren Anwendungen ‚Hottest Apps‘, ‚Slime Ball Lite‘ oder ‚PhotoChop‘ sind (zumindest an mir) komplett vorübergegangen. Außerdem wurde unter der Überschrift „Recent milestones for iFund companies“ Booyah mit MyTown (US-Link) genannt. Es mag sein, das der unglaubliche Hype für diese Anwendung noch nicht nach Europa kommuniziert wurde, Foursquare (kostenlos; App Store-Link) und Gowalla (kostenlos; App Store-Link) liegen jedoch mit ihren ‚Check-Ins‘ ohne Frage meilenweit vorn.
Zu guter Letzt nannte die „Erfolgshistorie“ Shazam (kostenlos; App Store-Link) mit seinen 50 Millionen Nutzern, die über zwei Millionen Songs pro Tag erkennen lassen. Shazam Entertainment Ltd. wurde jedoch lediglich im Oktober 2009 zusammen mit einer gemeinsamen Finanzspritze von mehreren Risikokapitalisten versorgt. Das man diesen Erfolg ohne Einschränkung kommuniziert, mutet schon sehr komisch an. Genauso komisch wie John Doerr, der im Board of Directors von iControl Networks sitzt, die auf der KPCB-Gehaltsliste stehen und nach zwei Jahren immer noch keine Anwendungen in den App Store eingereicht haben.
Fazit: Eigentlich schade, dass nicht in kleine ‚Entrepreneurs‘, die mit wenig Geld große Dinge anstellen können, investiert wurde. An Bewerbungen für den iFund sollte es nicht gemangelt haben: BusinessWeek zählte knapp zwei Monate nach der ersten iFund-Vorstellung 1.700 Bewerbungen im KPCB-Posteingang.
via kpcb