iPhone-Apps prägen ‚Check-In‘-Kultur

Ein Momentum am Anfang des Jahres 2010 genießen die Webdienstleister Foursquare und Gowalla. Genauer genommen dessen Funktion, ihren einen geographischen Standort an Freunde und die Familie zu übermitteln. Der ‚Check-In‘ als neuer Modebegriff für das kommende Jahrzehnt.

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Die Idee ist jedoch alles andere als neu.

Durch meine iPhone-Brille schaue ich selbstverständlich zuerst auf die WWDC-Keynote im Juni 2008, in der ein Geo-Service namens Loopt vorgestellt wurde. „Explore new places with your friends“ oder „Meet up with your nearby friends“ sind nur zwei der nicht stärker durchgeschlagenen Slogans innerhalb der letzten zwei Jahre. Die Ursachen finden sich in der uneinheitlichen Benutzerbasis und Abschottung zu anderen Diensten. Zuerst war die iPhone-Anwendung ausschließlich im US-App Store verfügbar, was für ein GPS-Programm überhaupt keinen Sinn ergab.

Auch Gowalla und Foursquare ringen mit einem Geek-Renommee um die Geo-Positionen seiner Nutzerschaft. Die Idee, virtuelle Gegenstände und Abzeichen zu erreichen, dürfte dieser Tage noch nicht massentauglich akzeptiert sein. Aber was weiß ich schon? Zynga’s FarmVille soll monatlich 70 Millionen Spieler anziehen. Bleibt die Frage, ob eine populäre Facebook-Platzierung oder der virtuelle Bauernhof die Erfolgsgrundlage dafür betonierten.

Die Bewegung für virtuelle Schnitzeljäger im Gowalla- und Foursquare-Netzwerk startete auf einem Mobilfunktelefon. Das von Apple, genießt dabei hohe Popularität. Auch das Berlin-Pendant ‚Aka Aki‚ konnte durch die native iPhone-Anwendung zahlreiche Nutzer gewinnen.

Wie eine strenge Firmenpolitik die Verbreitung eines Netzwerkes aufhalten kann, zeigt der ausbleibende Erfolg von ‚Google Latitude‚. In der von Google veröffentlichten Stellungnahme gegenüber der FFC hieß es:

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Auf Jailbreak-Phones macht (daher) ein kleiner ‚Hack‘ die Runde, der alle paar Minuten die neue Geo-Position des Benutzer an den Webservice übermittelt. Ob Google Latitude mit nativer iPhone-Anwendung erfolgreicher wäre, bleibt dahingestellt. Zumindest wäre der Benutzer-Zugang vereinfacht.

Doch das hilft nicht allen Webdienstleister. Das aus dem iFund mit angeblich 4.5 Millionen US-Dollar finanzierte Booyah, floppt trotz nativer Anwendung auf ganzer Linie und nennt sich ab jetzt ‚MyTown‘ (US-Link). Das ‚Erfolgsrezept‘, ein soziales Netzwerk nur auf den US-App Store zu beschränken, darf zwei Absätze höher für Loopt noch einmal nachgeschlagen werden…

‚Social Networks‘ funktionieren (meiner Meinung nach) nur, wenn eine Freundesgruppe sich gemeinsam darauf einigen kann (beziehungsweise offene Schnittstellen benutzt) und von einem Mehrwert profitiert.

Entweder man frönt den Freuden des persönlichen Geocaching aufgrund der gebotenen Unterhaltung (dann kann die Benutzerschaft auch überschaubar sein), oder man sucht nach andere, individuellen Renditen. Unternehmen vergeben für eine hohe Anzahl von ‚Check-Ins‘ bei Foursquare bereits (Sach-)Preise und Titel. Als ‚Bürgermeister‘ mit den meisten Einbuchungen in einer teilnehmenden Bar, bekommt am Ende eines Monats ein Freigetränk. Eine simple Umkehr des Coffeeshop-Prinzips der Stempelkarten. Warum Starbucks und Co. noch nicht auf diesen Zug aufgesprungen sind, bleibt bislang ohne logische Antwort.

Foursquare verzeichnet nach eigenen Angaben mittlerweile einen ‚Check-In‘ pro Sekunde.

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Mittlerweile bekommen die großen Webdienstleister Wind vom noch nicht monetarisierten Wert der Bewegungsprofile. Yelp (kostenlos; App Store-Link), hierzulande eher durch Qype (kostenlos; App Store-Link) vertreten, führt mit Version 4.0 letzten Freitag (Trommelwirbel…) ‚Check-Ins‘ ein.

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Weitere Vertreter wie Tagcrumbs (kostenlos; App Store-Link) stürmen mit einer Geo-Ortung unaufhaltsam in den App Store. Und irgendwie wartet jeder darauf, das Facebook das Ruder in die Hand nimmt. Der Zuckerberg-Dienst müht sich auf dem iPhone jedoch eher mit verunglückter Fotosynchronisation ab.