Aussortiert: „Undolly“ erkennt ähnliche Fotos

Seit iOS 16 identifiziert Apples Foto-App exakte Duplikate von euren Schnappschüssen und führt sie wahlweise zusammen. Es sollte der erste Schritt sein, mit dem ihr die (iCloud-)Fotobibliothek „sortiert, aufräumt und ausmistet“.

Sind’s keine haargenauen Dubletten, sondern nur ähnliche Fotos, darf sich AI beweisen. Gänzlich lokal und komplett offline fegt Undolly durch eure Bibliothek. Es versucht, Gruppen von nahezu identischen Bildern zu erkennen.

Das Bild zeigt ein Smartphone mit einer Foto-Optimierungs-App, die eine Analyse von 22.030 Fotos durchgeführt hat und ein Potenzial von 2,8 GB Speicherplatzersparnis anzeigt. Die App hat 1945 doppelte Fotogruppen identifiziert, 10 Fotos wurden bereits gelöscht und 51 MB Speicherplatz wurden eingespart. Im Hintergrund ist eine stilisierte Zeichnung von Katzen zu sehen, die auf einer Fensterbank sitzen.

Mein iPhone analysierte rund 70k Fotos (am Strom) in unter einer halben Stunde. Für die Analyse stehen drei Settings bereit: More Results, Balanced und Strict.

Die Prüfung beinhaltet Gesichtsausdrücke und schaut etwa, ob die Augen von Personen geöffnet sind. Die technische Fotoqualität spielt selbstverständlich eine Rolle, aber auch einige subjektive Werte, so wie die Bildkomposition.

Das mag hilfreich sein, aber es ist nicht der Grund, warum ich mich am gestrigen Freitagabend in der Auslese verlor. Undolly zwingt zur Disziplin. Es zeigt euch immer nur eine Fotogruppe, für die ihr Bilder zum Löschen vormerkt oder aufhebt.

Hier gibt’s keine Menüs und Ansichten, die zur Prokrastination einladen. Ihr blättert etwa nicht zurück oder schaut Fotos noch einmal bildschirmfüllend an, die bereits zur Löschung vorgemerkt sind.

Undolly gibt euch eine klar definierte Aufgabe, für die ihr euch entweder entscheidet oder die Sortierung aussetzt. Beim nächsten Mal geht’s an gleicher Stelle weiter. So arbeitet man sich in kleinen Schritten durch (eine wahrscheinlich gigantische Aufgabe).

Gelöschte Bilder verbleiben natürlich für 30 Tage im „Zuletzt gelöscht“-Fotoordner. Es besteht hier nicht die Gefahr, unbeabsichtigt eine große Menge von Fotos zu vernichten.

Das Bild zeigt drei iPhone-Bildschirme, die verschiedene Aspekte der Fotobibliothek-Optimierung darstellen. Der linke Bildschirm zeigt eine Erfolgsmeldung mit "10 MB FREED" und "Great job!", der mittlere Bildschirm präsentiert ein Wohnzimmerfoto mit Auswahloptionen, und der rechte Bildschirm zeigt eine Übersicht von Fotos, die zum Löschen markiert sind. Die Benutzeroberfläche ermöglicht es, doppelte oder ähnliche Fotos zu identifizieren und zu entfernen, um Speicherplatz freizugeben.

Drei Verbesserungen fallen mir für die aktuelle Version 1.0.0 ein.

  • Das Interface springt öfter nicht zum nächsten Fotoblock, nachdem man „Add to delete queue“ gedrückt hat. Ein Bug.
  • Es gibt keine Möglichkeit, eine Serie von Fotos für immer als gesichert zu markieren. Startet man eine neue Analyse, klickt man sich mitunter durch die gleichen Bilderserien.
  • Ein (optionaler) Blick auf die Metadaten würde mir gefallen, respektive die Option, ein Bild direkt in der Bibliothek aufzurufen.

Undolly ist ein sehr fokussiertes Software-Werkzeug für eine außerordentlich zerstreute Fotowelt. Wir alle knipsen nämlich zu viele Fotos und sortieren dabei zu wenig aus.