„Scary fast“
Wenn Apple ’nen Event filmen will, sollen sie ’nen Event filmen. „Scary fast“ traf jedoch nicht den gewohnten Mix aus einer informativen, ausbalancierten sowie unterhaltsamen Produktankündigung.
Die Veranstaltung war hart auf 30 Minuten und 30 Sekunden begrenzt. Drei Prozessoren, eine neue Gehäusefarbe und ein aktualisierter iMac hatten jedoch Probleme sie zu füllen. Es gab schlicht zu wenig zu zeigen.
Apple lädt eigentlich nur zu Veranstaltungen, wenn’s was zu sagen gibt. Sie überlegen sich extrem genau, wann sie um Aufmerksamkeit bitten. Deshalb schaut eine relativ breite Zielgruppe weiterhin diese Infomercials; deshalb erzeugen sie ausnahmslos Medieninteresse.
Aber wer fühlte sich gestern Nacht voll umfassend abgeholt?
Auch mein erster Gedanke war: „Das hätte eine Pressemitteilung sein können!“ Das Problem an meiner Schnellschuss-Aussage: Niemand liest Pressemitteilungen. Wenn Apple seine Story über die neue (erstmals zur gleichen Zeit veröffentlichte) M3-Chip-Familie erzählen will, scheint es ein Zeichen der Zeit, dies zwangsläufig in Form eines Videos zu tun.
Hinzu kommt: Themen wie Prozessoren und dessen Fähigkeiten lassen sich schwierig visualisieren. Wenn Apple auch die optische Präsentation nicht aus der Hand geben möchte, müssen sie das Video-Spiel – das Spiel mit Videos – weiterspielen. Und nicht nur das: es müssen vorproduzierte Videos sein: Themen wie Vision Pro, AI und Spacial Audio sind live (in Person auf einer Bühne) nicht mehr sinnvoll umzusetzen.
Auch wenn meine inhaltliche Event-Kritik steht: Niemand hat bis zur letzten Sekunde einen qualitativen (Bild-)Unterschied erkannt. Es gab keinen einzigen Moment, der für mich die Visuals infrage stellte. Alles sah wie immer aus, und trotzdem gab es einen gigantischen „Mic-drop“-Moment.
„Shot on iPhone“ – all presenters, locations, and drone footage.