„Wo ist?“ – Apples Ortungsnetzwerk öffnet sich Drittanbietern

Apple hat heute die aktualisierte „Wo ist?“ App vorgestellt, die es Produkten von Drittanbietern ermöglicht, die sicheren und mit höchstem Datenschutz ausgestatteten Suchfunktionen des „Wo ist?“ Netzwerks von Apple zu nutzen, das hunderte Millionen Apple Geräte umfasst. Das Zubehörprogramm für das „Wo ist?“ Netzwerk öffnet das große und globale „Wo ist?“ Netzwerk für andere Gerätehersteller. Diese können Produkte entwickeln, die den Service unterstützen, sodass ihre Kunden:innen die „Wo ist?“ App nutzen können, um die für sie wichtigen Gegenstände zu lokalisieren und im Auge zu behalten. Ab nächster Woche werden neue Produkte von Belkin, Chipolo und VanMoof erhältlich sein, die mit der „Wo ist?“ App funktionieren.

Apple.com/de/Newsroom

Das entscheidende Wort lautet: „Zubehörprogramm”.

Apple wirft sich mit dem Gewicht von allen seinen Computern hinter dieses Software-Feature, für das Drittanbieter nun auch Hardware anbieten können. Als ein solcher Anbieter reduziert man sich aufs physische Produkt, bekommt im Gegenzug aber eine First-Party-Betreuung in puncto Software.

Ob es den Preis für das MFi Program allerdings wert ist, kann man bei drei Startpartnern noch nicht sagen. Ich bin jedenfalls wenig überrascht, dass Tile mit seinen Schlüsselanhängern initial nicht an Bord ist, und es sicherlich bevorzugt sein eigenes „Fundbüro-Netzwerk” weiter auszubauen.

Apples Zubehörprogramm senkt die Zugangsbeschränkungen für kleinere (NoName-)Hersteller, die keine eigene (Tracking-)Software entwicklen (wollen).

Zugegeben, auf iOS hat ohnehin Apple einen Finger drauf: App-Store-Apps werfen Tracking-Pop-ups, sind nicht vorinstalliert, müssen ihre Hintergrundaktivitäten im Griff behalten und haben keinen Zugang zum U1-Chip.

Die präzise Standortbestimmung durch den Ultrabreitband-Chip zeigt sich erst in einigen Jahren, wenn selbst (ältere) iPhones in diesem Netzwerk noch mitspielen.

Apple beteiligt sich am Zusammenschluss für die zentrale Ortungsmöglichkeit bereits mit ihren Computern und Kopfhörern. Sie müssten sicherlich nicht auch eigene „AirTags“ vorstellen; das Netzwerk und die Bindung an iOS ist der weitaus wichtigere Aspekt.

Da ein solches Zubehör jedoch eine ganz fantastische Marge haben dürfte, erwarte ich eine zeitnahe Vorstellung.