Wie wichtig ist die finanzielle 30-Prozent-Beteiligung von Apple an App-Store-Apps?
Dieses offizielle Statement von Apple lieferte zu Jahresbeginn eine wichtige Zahl (Hervorhebung von mir):
“The App Store is the world’s safest and most vibrant app marketplace, with over half a billion people visiting each week. It remains the safest place for users to find software and provides developers of all sizes access to customers in 155 countries. Since the App Store launched in 2008, developers have earned over $155 billion, with a quarter of those earnings coming from the past year alone. As a measure of the excitement going into 2020, App Store customers spent a record $1.42 billion between Christmas Eve and New Year’s Eve, a 16 percent increase over last year, and $386 million on New Year’s Day 2020 alone, a 20 percent increase over last year and a new single-day record.”
Im Jahr 2019 warf der App Store also rund 39 Milliarden US-Dollar an Entwickler_innen ab. Da App-Store-Entwickler_innen nur 70-Prozent einstreichen1, ist der App-Store-Gesamtumsatz für das letzte Jahr auf 53 Milliarden US-Dollar zu beziffern.
Mit Blick auf den großen Services-Topf – in dem auch Apple Music, Apple Pay, iCloud, Apple TV+, der iTunes Store, Apple News+, Apple Arcade, der Apple Book Store sowie AppleCare und Lizenzvereinbarungen wie die Google-Suche stecken – zeigt sich der App Store für ungefähr ein Drittel von diesem Gesamtumsatz verantwortlich.
14 Milliarden US-Dollar an Umsatz – nicht zu verwechseln mit Gewinn!2 – sind natürlich stattlich. Allerdings relativieren sich selbst 14 Milliarden US-Dollar wenn man dieses 5-Prozent-Geschäft neben den Gesamtjahresumsatz von 259 Milliarden US-Dollar stellt.
Das Zahlenspiel soll lediglich zwei kurze Aspekte verdeutlichen:
- Der Stellenwert des App Stores als Wachstumstreiber von Apples Dienstegeschäft wird oft zu hoch gehängt.
- Anderseits hätte Apple die finanziellen Kapazitäten seine Provision für eine höhere Zufriedenheit von Kunden_innen Entwickler_innen deutlich zu senken.
- Der tatsächliche Wert liegt über 70-Prozent, weil unter anderem der Preis für Software-Abos nach dem ersten Jahr auf eine 85/15-Verteilung fällt. ↩
- Bezahlt werden müssen Rechenzentren, Dienstleister wie AWS, Kreditkartengebühren, Entwickler-Tools, Mitarbeiter_innen die den Prüfprozess betreuen, etc.. ↩