Stürmische Zeiten für BlackBerrys

Über den Update-Spaß des Morgens hätte ich fast vergessen, dass ja heute auch noch ‚die unglaubliche Power in deiner Hand‘ auf den Markt kommt: der BlackBerry Storm!
Zum Prinzip dieses Weblogs gehört es, nur in seltenen Ausnahmefällen über ‚Mitbewerber‘ zu berichten – die iPhone-Themen füllen dieses Weblog und die Zeit des Autors derzeit ausreichend. Das möchte ich demnach auch gar nicht ausschweifend ändern. Dennoch wurde ich gerade von einer entsprechenden BlackBerry-Promotionaktion des hiesigen Geräte-Anbieters Vodafone von der Seite angesprungen und zu einem Gewinnspiel geladen.
Okay, ich geb’s zu. Eigentlich willigte ich nur ein, um der netten Tante Dame eine @iphoneblog E-Mail-Adresse zu geben und ihre Reaktion abzuwarten. Deren Kommentar beschränkte sich aber auf „..ähhh…ja…okay“ dann lachen und „so ein iphoneartiges Gerät ist das Storm ja hier auch„.
Na gut, dann will ich mir das doch mal anschauen.
Um euch geschlagene drei Minuten zu ersparen, springe ich in der Geschichte vorwärts zu dem Punkt, an dem der Promotionaufseher geholt werden musste weil wir Beide – auch in aktiver Zusammenarbeit – nicht mehr ins Hauptmenü des Gerätes gelangten.
Auch dieser wusste nicht ganz zwischen den Menüpunkten zu unterscheiden und wechselte die ‚Präsentation‘ auf sein eigenes Gerät. „Und dann kann man da so zwischen den Programmen hin-und-her wechseln und ins Internet – falls man immer Online sein möchte – geht’s auch. Ist so wie ein iPhone.“
Okay. Dann möchte ich jetzt mal bitte in dieses Internet?
Ernsthaft, aber solch eine katastrophale Eingabemethode für ein Mobilfunktelefon habe ich seit den 90ziger-Jahren nicht mehr erlebt. Damit die Tastatur die Buchstabeneingabe erkennt, muss man so fest ins Display drücken, dass der Storm knacksend unter den Fingernägeln qualvolle Minuten zu erleben scheint. Ja, ich bin zugegebenermaßen nicht objektiv, aber nur weil ich es besser kenne.
Also: www.iphoneblog.de – der Mitarbeiter kommentiert mit einem schlichten „Oh„. Die Seite wird nicht geladen. Ich bin verdutzt. „Vielleicht geht diese Internetseite gerade nicht?“ Großspurig behaupte ich: „Nee, nee: Die geht!„, zücke mein iPhone und stelle fest das man Blog gerade nicht erreichbar ist.
Peinlich. Für mich.
Der nette Werbemensch weicht meinen Gedanken, die so gar nicht mehr auf BlackBerry-Bashing gerichtet sind geschwind aus und kommentiert: „Na ja, vielleicht hat das Gerät hier keinen Empfang. WiFi hat es ja leider nicht.“ Ich werde mit einem deftigen Tritt zurück in die Realität katapultiert: „Kein WLan? Dieser BlackBerry? Kein WLan?“
„Nein, das ist natürlich nicht so toll. Aber die Kamera hat Drei-Komma-Zwei, das ist natürlich ein bisschen besser als das iPhone. Und Skype geht auch. Kostet natürlich Lizenzgebühr…“
Fühle mich ausgelaugt und körperlich belastet. Daher bedanke ich mich artig und trotte verwirrt von dannen. In meinem Kopf herrscht ab jetzt Sturm.*
* Das Blog brauchte einen kurzen Reboot, der BlackBerry irgendwas anderes. Bei dem Verfassen dieses Artikels ist keiner der netten Promotion-Mitarbeiter zu Schaden gekommen.
