WSJ: Apple verhandelt weiter über ein ‚All-you-can-eat‘-Abo für Nachrichten
Apple plans to keep about 50% of subscription revenue from ‘Netflix for news’ service, likely won’t share customer data with publishers
Große Publisher, so wie die New York Times oder die Washington Post, stecken nach Angaben des Wall Street Journal noch in laufenden Verhandlungen mit Apple. Es ist schon ein verdammt großer Zufall, dass die (zugegeben groteske) 50/50-Umsatzteilung gerade gestern durchgesickert ist – am Tag, an dem sich der Event-Termin zum Startschuss für diesen Service herumsprach…
Ich habe keine Ahnung, wie ernsthaft der Vorschlag über einen „50-Prozent-Cut“ tatsächlich im Raum steht, aber die Abwertung der journalistischen Produkte hat dadurch bereits stattgefunden.
Wer erinnert sich noch, was Eddy Cue bei der Übernahme von Texture damals in die Pressemeldung schrieb? „We are committed to quality journalism from trusted sources and allowing magazines to keep producing beautifully designed and engaging stories for users.”
Apples News – „Humans Over Machines” – war bislang Cupertinos (indirekte) Antwort auf ‚Fake News‘ und alle damit zusammenhängenden Probleme der Sozialen Netzwerke. Diese Qualitätsmedien nach einem 50/50-Split zu fragen, läuft den eigenen (hohen) Ansprüchen komplett entgegen.
Apple hat selbstverständlich keine Freifahrtscheine zu verteilen; egal wie viel Taschengeld sie besitzen. Mir ist aber vollkommen unklar, warum Nachrichten finanziell schlechter als Musik oder Software behandelt werden sollen. Apples Leistung und Service (Reichweite, Abrechnung, Software-Pflege, etc.), die selbstverständlich nicht zu gering geschätzt werden darf, unterscheidet sich nämlich kaum gegenüber den anderen Informations- und Unterhaltungsprodukten.
Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen: (Tages‑)Zeitungen und (Wochen‑)Magazine sollten bessere Deals bekommen – gerade jetzt, und speziell in der Zukunft. Das wäre auch eine bemerkenswerte „contribution to mankind”.