Trotz gesperrtem iPhone: Siri plaudert Benachrichtigungen von WhatsApp und Co. aus

Das iPhone X zeigt neue Textnachrichten erst, wenn der Besitzer das Gerät entsperrt – damit Unbefugte diese nicht einsehen können. Apples Sprachassistenzsystem liest die Mitteilungen von Dritt-Messengern auf Nachfrage aber bereitwillig vor. […]

Unbefugte können auf diese Weise alle neuen Nachrichten abhören, die der Nutzer etwa über Messaging-Dienste wie WhatsApp, Facebook Messenger und andere Dritt-Apps erhalten hat – physischer Zugriff auf das iPhone ist dafür natürlich stets vorausgesetzt. Es gibt allerdings eine prominente Ausnahme: Über Apples iMessage-Dienst versendete Mitteilungen werden nicht von Siri preisgegeben.

Heise.de

Ich konnte Siris Fehlleistung heute Nachmittag mit Kollege Becker ohne Mühe reproduzieren – entscheidend ist die Begrifflichkeit. „Benachrichtigung“ scheint ein Schlüsselwort damit Siri die eigentlich verborgenen Mitteilungen ausplaudert („Hey Siri, lies mir meine Benachrichtigungen vor!”).

Die Menge der Daten, die Dritte dadurch unberechtigt abschnorcheln können, hält sich in Grenzen. Voraussetzung ist immerhin physischer Zugriff aufs Telefon. Und auch dann greift diese Methode nur für Benachrichtigungen, die sich auf dem Sperrbildschirm angesammelt habe.

Und trotzdem ist es ein Fauxpas, der wehtut. Er lädt Nutzer und Nutzerinnen dazu ein, Benachrichtigungen für Messenger-Apps auf dem Sperrbildschirm gänzlich abzuschalten oder Siri zu deaktivieren wenn das iPhone gesperrt ist. Beides endet mit einer schlechteren „user experience“. Und ob der Kunde in ein paar Tagen oder Wochen, wenn der Bug ausgemerzt ist, noch daran denkt diese Features wieder zu reaktivieren, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Deshalb: Setzen, sechs!