„Don’t break the chain“ – täglich zum Bewegungsziel.
Neues Jahr, alte Vorsätze: Ich versuche täglich den roten „Move“-Ring meiner Apple Watch zu schließen. Er ist auf „500 Kalorien“ eingestellt. Das ist kein besonders hoher Wert (finde ich), aber um das „Move Goal“ wirklich tagtäglich zu erreichen, bleiben „500 Kalorien“ für mich ausreichend viel Arbeit.
An Tagen, an denen ich es aufs Laufband im Fitnessstudio schaffe oder dreimal um den Häuserblock jogge (für 25 Minuten), ist dieses Bewegungsziel ohne Mühe zu erreichen. Wenn ich das zeitlich aber nicht hinbekomme, wird es durchaus schwer. An solchen Tagen gehe ich am Abend dann noch einmal mit Kopfhörerstöpseln in den Ohren durch die Nachbarschaft.
Die Kunst liegt in der Konstanz – „Don’t break the chain“, nach Jerry Seinfeld (oft gepredigt von Volker Weber). Seit letztem September schließe ich jeden Tag diesen Ring. Das Trainings- und Stehziel sind mir vergleichsweise unwichtig. Erreiche ich meinen roten Kringel für das Bewegungsziel, klappt es an diesen Tagen gewöhnlich auch gleichzeitig mit dem grünen und blauen Ring.
Für unnötig erachte ich die „Achievements“, die man für ein „Move Goal 300%“ bekommt – oder Herausforderungen, in denen man zweimal in einem Monat sein Bewegungsziel verdoppeln muss. Spezial-Challenges zu Feiertagen sind im Gegensatz dazu „nice-to-have“, aber das tägliche Ziel ist mir trotzdem weitaus wichtiger.
Die Push-Benachrichtigungen und die neckischen Wortgefechte mit befreundeten Apple-Watch-Trägern bleiben ein großer Spaß beim Erreichen der Ziele. Mit sechs Freunden ist das Limit für die noch erträglichen Push-Mitteilungen allerdings erschöpft. Apple sollte diese Hinweise – bei einer derartigen Fülle an Nachrichten – von alleine zusammenstreichen. Ignorieren lassen sich diese Push-Mitteilungen auf die Uhr nämlich nicht: Im Moment kann man einzelne Personen nur komplett stummschalten oder ganz aus der Freundesliste werfen.
Obendrein fände ich es nett wenn man seine Workout-Clique automatisiert über ein gerade gestartetes Training informieren könnte. Vielleicht zieht man daraus einen Ansporn um seine eigene Aktivität für diesen Tag noch einmal zu bewerten.
Um mein Bewegungsziel im Blick zu behalten, trage ich tagsüber meistens das Zifferblatt „Aktivitäten (Digital)“; am Abend tausche ich gewöhnlich und wähle das Zifferblatt „Entdecker“, das es bislang nur auf der LTE-Watch gibt.
Rückblickend stapfte watchOS 1.0 auf vielen falschen Wegen; rückblickend waren es aber auch die drei farbigen Aktivitätsringe, die den Nagel auf den Kopf trafen. Die Benutzung für Sport und Bewegung ist über diese Darstellung mit einem einzigen Blick zu überschauen, sie ist kinderleicht verständlich und trotzdem ausreichend detailliert mit konkreten Zahlen aufgeschlüsselt – ganz anders als Apples Health-App.
Wünschenswert wäre eine automatische Workout-Erkennung. Zumindest könnte die Watch nachfragen wenn sie eine Fitnessstudio-Örtlichkeit erkennt oder ich mich auf einer typischen Laufstrecke mit erhöhtem Puls im zügigen Tempo fortbewege.
Ich würde es außerdem befürworten wenn mir die Watch schon im Laufe des Tages mehr kurze Status-Hinweise über meine Aktivität reindrückt (nicht zu verwechseln mit den zu häufigen Sport-Updates meiner befreundeten Kontakte). Schon jetzt bekomme ich eine Push-Nachricht wenn mein Tag langsamer angelaufen ist als gewöhnlich. Schon jetzt informiert mich die Uhr wenn ich ein Tagesziel kurz vor Mitternacht noch durch einen kurzen Spaziergang erreichen kann. Bitte mehr davon, ansonsten genauso weitermachen.