2K Drive
Angeschnallt? 2K Drive (5.99 €; universal; App-Store-Link) fährt genau wie die Konkurrenz Real Racing mit 25 lizenzierten Autos vor. Und auch sonst erinnert viel an den heiß diskutierten EA-Freemium-Titel. Und trotzdem ist hier alles anders, als man auf den ersten Blick denkt.
Meine ersten 5000 Meilen sind gefahren, ich fühle mich fähig für einen Zwischenkommentar. Dieser lautet: 2K Drive kauft man nur als Fan. Das ist zwar eine üble Review-Phrase, aber anders lassen sich die unzähligen Straßenlöcher, die das britische Talent-Team (Blur, Project Gotham Racing) hier mitnimmt, nicht bewerten.
Alles fängt mit einem komplett vermurksten Menü an, zieht sich über zahlreiche Musikaussetzer und endet in einem konfusen In-App-Upgrade-System. Zwischendurch darf man sich auf wirklich hübschen Strecken, von London bis Tokyo, hinter das Lenkrad eines McLaren, Fort GT oder einer Viper hängen. Über die Neigungssensoren oder ein On-Screen-Lenkrad rutschen die Karossen dann über den Asphalt. Das fühlt sich keinesfalls 'arcadig' an, sondern schlittert nach meinem Gefühl irgendwo zwischen Simulation und Aquaplaning.
Genau wie in RR3 bezahlt ihr auch in 2K Drive jeden Lackschaden mit einer Wartezeit oder Silbersternchen. Zumindest am Anfang der 400 (!) versprochenen Events wirft euch das Rennspiel diese Einheiten aber in Hülle und Fülle nach, so dass man über Sinn und Unsinn der Reparaturzeiten eigentlich nur den Kopf schüttelt.
Apropos Kopf: RaceFace ist eine simple Foto-Spielerei, die einen Schnappschuss von euch auf ein generisches Fahrerbild pappt. Das sieht so schlecht aus, dass es schon wieder lustig ist.
Auch über die In-App-Käufe dieses Bezahltitels darf man sich wundern. Zwar fehlt es nicht an Aufforderungen zum Kauf, die Notwendigkeit jedoch, ein Auto oder Upgrade nicht in einer realistischer Zeitspanne erspielen zu können, scheint lachhaft niedrig. Euren ersten Fiat Turbo kauft ihr für 30 Taler; die Luxus-Klasse, beispielsweise ein Formula Fort 200, kostet 81 Goldstücke. Klar, alle Fahrzeuge lassen sich noch aufmöbeln. Nach meinen ersten zwei Spielstunden scheinen hier jedoch nur diejenigen extra zu bezahlen, die wirklich gar keine Lust zum Spielen mitbringen.
Der größte Spielverderber ist im Moment jedoch (ernsthaft) das ruckelnde Menü, die (gefühlt) ewigen Wartezeiten bis zum Rennstart und die nicht zu überspringenden Zwischensequenzen der Events.
Ich kann mich daher nur wiederholen: 2K Drive ist derzeit nur für Fans. Hartgesottene Fans.