Kindle-App mit Leseproben
Clever: Amazon ermöglicht seiner iOS-Kindle-App (kostenlos; universal; App-Store-Link) den Download von Leseproben und umdribbelt damit regelkonform Apples Vorgaben für In-App-Käufe. Der Workaround spart dem weltgrößten E-Book-Händler die 30-Prozent-Provision für jedes Buch, das über ein iPad oder iPhone gekauft wird.
In der Praxis funktioniert das so: Über eine Suchfunktion durchstöbert ihr die komplette Amazon-Bibliothek und zieht euch jeweils das erste Kapitel. Am Ende der Kostprobe schickt man sich die Buchinformationen als E-Mail oder merkt Titel für seinen Wunschzettel vor. Der eigentliche Kauf geschieht weiterhin im Webbrowser.
Apples Regelwerk sieht vor, keinen direkten Link aus der App ins Online-Angebot anzubieten. Amazon fügt sich (immer noch) der Vorgabe und stellt den Verweis auf das gewünschte Buch erst in der E-Mail bereit.
Obwohl die Umsetzung dem Kunden, der sowohl zu Apple als auch Amazon zählt, einen Schritt entgegenkommt, verkompliziert die Richtlinie den Kauf unnötig. Apples Prozent-Beteiligung für direkte In-App-Käufe ist vertretbar, die Einschränkung keinen direkten Webseiten-Link anzubieten dagegen (weiterhin) kundenfeindlich.
Apple trägt hier seinen Konkurrenzkampf mit Amazon auf dem Rücken von iPhone- und iPad-Käufern aus.