Eye-Fi. Ein Status-Update.
Die Eye-Fi-Software für iOS (kostenlos; universal; App-Store-Link) ist auch im vierten Jahre noch nicht hübsch, funktioniert aber seit dem letzten Juni-Update (mal wieder) tadellos. Das bedeutet: Fotos der DSLR oder Point-and-Shoot (in meinem Fall eine Sony RX100) landen unterwegs drahtlos, mithilfe einer direkten WiFi-Verbindung, auf dem iPhone oder iPad. Ein Online-Zugang – egal von welchem Gerät – ist nicht erforderlich.
Die SD-Karte mit WiFi-Chip gibt sich als WLan-Netz in den iOS-Systemeinstellungen aus. Steht die Connection, was nach Lust und Laune der Karte ein paar Sekunden dauern kann, wechselt man in die iOS-App und löst damit die automatische Übertragung aller neuen Fotos aus (…und trickst so anschließend bei Instagram).
Vor (fast) exakt drei Jahren hielt ich diesen Workflow bereits im Video fest (obwohl es Instagram damals noch gar nicht gab). Einziger (aber wesentlicher) Unterschied zu heute: die direkte Verbindung zwischen Speicherkarte und iOS. Ein gemeinsames Netzwerk war damals Voraussetzung der Übertragung und ist heute mit den 'Pro X2'-Karten (Affiliate-Link) nicht mehr notwendig.
Seit Anfang Juni geht’s noch unkomplizierter: Eye-Fi's neue 'Mobi'-Karte, das zweite Modell im mittlerweile ausgedünnten Produktkatalog (potz Blitz!), spart sich gleich alle Konfigurationseinstellungen und authentifiziert sich beim ersten Verbindungsaufbau gegenüber dem Mobilfunktelefon mit einem zehnstelligen Code. Danach füttert die SD-Karte bei jedem Öffnen der Eye-Fi-App unermüdlich neue Fotos (und umgeht mit ihrem radikalen Fokus auf mobile Geräte die rückständige Desktop-Software).
Das Zusammenspiel zwischen Eye-Fi (Pro X2) und iOS besitzt einen (großen) Nachteil: Der Fotostream kennt nur jeweils einen Zielordner. Das bedeutet: Die Bilder landen entweder auf iOS oder dem Mac. Neue Fotos verteilen sich nicht von selbst auf beide Systeme, so wie mir dies für die Archivierung (auf dem Mac) und die spontane Verwendung (mit iOS) gefallen würde.
Es existieren mehrere Lösungen für diese Einschränkung. So besitzt die iOS-App beispielsweise eine Funktion alle neuen Fotos zu empfangen und im Anschluss an einen ausgewählten Computerordner zu übertragen. Nachteil: Auch Zuhause empfängt zuerst das iPhone (oder iPad) alle Bilder bevor es diese an den Mac/PC durchreicht. Für meinen Anwendungsfall, bei dem ich hauptsächlich neue Fotos (fürs Blog) vom heimischen Schreibtisch aus schieße und nur gelegentlich unterwegs bin, ist das absoluter Overkill.
Ähnlich am Ziel vorbei: manuelles Herunterkopieren. Einer der entscheidenden Vorteile der Eye-Fi ist die 'Endless Memory'-Funktion (nie wieder Sorgen über volle Speicherkarten!) und der Umstand sich nicht merken zu müssen welches Bild bereits kopiert wurde.
Daher lautet meine praxisorientierte Lösung (neben dem traditionellen 'SD Card Camera Reader'): eine zweite Eye-Fi-Karte, die alle neuen Fotos ausschließlich mit iOS teilt. So pfuscht mir der bedeutend seltenere Anwendungsfall, Fotos unterwegs ans iPhone zu senden, nicht in meine tägliche Routine (die sich ohne automatischen Eye-Fi-Transfer zum Mac erstaunlich gestört fühlt).
Unterm Strich steht: Kamerahersteller ignorieren (weiterhin + weitgehend) die von Eye-Fi besetzte Nische (die Amateur-App-Versuche einiger Hersteller unterstreichen das). Bluetooth 4.0 besitzt das Potenzial, zukünftig nicht mehr auf den Graus von Kartenlesern und Kabeln für die simple Übertragung von Fotos angewiesen zu sein. Ob was daraus wird, sehen wir frühestens nächstes Jahr.
Kameras bleiben vorerst keine 'Connected Devices' und nehmen deshalb nicht am Alltag teil. Wir bevorzugen den Komfort und akzeptieren Smartphone-Fotos in 'ausreichend guter' Qualität. Teilweise zurecht: Der oben beschriebene WiFi-Transfer ist auch nur ein Bugfix und kein kompletter Rewrite für ein ohne Zweifel vielschichtiges Problem.