All-You-Can-Filter: Hipstamatic Oggl
Auch Hipstamatic Oggl (kostenlos; App-Store-Link) schaltet eine nervige Warteschleife vor sein neues Foto-Filter-Netzwerk. Meine (offizielle) Bewerbung erhielt nach 12 Stunden die Freigabe zur kostenlosen Teilnahme.
Im Unterschied zu Hipstamatic (1.79 €; App-Store-Link), der Kamera-App mit bewegter Vergangenheit, stülpt Oggl seinen Bildern erst nach der Aufnahme die Effekt-Glocke über. Die iPhone-Software erlaubt ‚Live-Filter‘, setzt seine Prioritäten jedoch in die Nachbearbeitung. Nett: Jedes mit Oggl geschossene Foto lässt sich auch Wochen später noch beliebig verändern – aus überzeichneter Unschärfe wird ein knackiges Schwarz-Weiß-Foto. Toll: Die Kopie der Oggl-Aufnahme in der lokalen iOS-Fotobibliothek passt sich entsprechend an. Damit wirft der Instagram-Konkurrent das Konzept von Duplikaten und Original – mit den anstrengenden Auswüchsen von Sortieren und Löschen – über den Haufen. Einzige Voraussetzung für dieses Feature: Oggl erlaubt keinen Import von Fotos, die andere Kamera-Apps knipsen.
Mehr als interessant: Oggl ist grundsätzlich kostenlos, verlangt für sein breites Sortiment an Filmrollen und Objektiven jedoch eine (viertel-)jährliche Abogebühr. Als zusätzliches Verkaufsargument verspricht das Startup jeden Monat neue Kameraausrüstung. Durchaus clever: Hipstamatic fiel auf seinem Höhepunkt mit vier Millionen aktiven Usern im Januar 2012 zwar deutlich hinter Facebooks Instagram zurück, scheint jedoch eine kleine aber treue Fangemeinde zu behaupten. Zumindest wenn man den Hashtag #Hipstamatic im Instagram-Netzwerk dafür als Indikator heranzieht.
Auch Oggl schlägt in diese Kerbe und integriert neben der eigenen Foto-Timeline (der ich trotz eleganter Aufmachung keine großen Erfolgschancen einrechne) die direkte Sharing-Option für seine gefilterten Schnappschüsse mit Facebook, Twitter, Tumblr, Foursquare, Flickr und natürlich Instagram.