Auf wackeligen Beinen: Ms. Splosion Man

Ms. Splosion Man (2.69 €; universal; App-Store-Link) ist verdammt umfangreich. Oder um’s deutlicher zu sagen: Die iOS-Umsetzung der XBLA-Fassung von Twisted Pixel Games (portiert von den Iron Galaxy Studios) enthält die bekannten 50 Level des Action-Plattformers. Bereits für die ersten sieben Welten darf man ein Stündchen an Spielzeit einplanen – nur die (sehr spaßige) Mehrspieler-Option der Konsolen-Vorlage fehlt.

Aus Performance-Perspektive sei vorweggeschickt: Ms. Splosion Man blendet mit seinem Hi-Res-Farbgewitter auf Retina-Bildschirmen. Ein iPhone 5 und das iPad der vierten Generation überspringt keinen einzigen Frame (selbst ausprobiert); das iPhone 4S und das iPad mini tun sich nach allem was mir zugetragen wurde nicht so leicht (obwohl’s spielbar bleibt). Vielleicht groovt sich ein kommendes Update noch besser auf die älteren iOS-Geräte ein.

DirektSplosion

Trotz Touch-Steuerung verliert Hüpfen und Springen Explodieren nicht an Präzision. Die Story präsentiert sich abgedreht; die Popkultur-Referenzen („Don’t go chasing waterfalls!„) sind immer noch unterhaltsam. Dies ist keine ‚für Mobile‘ angepasste Version.

Aber der interessanteste Nebenschauplatz, insbesondere mit der jetzigen iOS-Veröffentlichung, bleibt die Entstehung dieses Titels. Twisted Pixel pitchte die Idee zum ursprünglichen Spiel, ‚Splosion Man, für Publisher Capcom und erhielt eine Absage. 1.5 Jahre nach dem Erfolg auf der Xbox 360 (und einem Monat nach der Ankündigung zu Ms. Splosion Man) erschient MaXplosion, ein iPhone-Titel aus dem Hause Capcom, der sich vom Konzept bis zur Umsetzung ‚inspiriert‘ fühlte. Die Kopie erreichte jedoch nie nennenswerte Aufmerksamkeit.

Twistet Pixel Games allerdings schon: Seit Oktober 2011 arbeitet das 24-köpfige Team unter der Flagge der Microsoft Studios.