Welchen Wert besitzt eine App-Store-Freigabe?
Rouge Amoeba, die Audio-Experten, sind vom App-Store-Prüfprozess hart gebeutelt: 2009 flogen sie mit Airfoil Speakers aus dem Download-Angebot, weil irgendeine Flitzpiepe nicht verstand, dass es Apple selbst ist, die im Netzwerk Bilder von teilnehmenden Rechnern ausliefern. Wir lachten. Jetzt folgt die zweite Kündigung der Geschäftspartnerschaft, die bislang allerdings keine offizielle Begründung erhielt.
Today, we’ve been informed that Apple has removed Airfoil Speakers Touch from the iOS App Store. We first heard from Apple about this decision two days ago, and we’ve been discussing the pending removal with them since then. However, we still do not yet have a clear answer on why Apple has chosen to remove Airfoil Speakers Touch.
Eine mögliche Erklärung findet sich als erster Kundenkommentar im Entwickler-Blog zur ursprünglichen Ankündigung von Airfoil Speakers Touch in Version 3.
Egal ob dies die tatsächliche Ursache zum nachträglichen Rausschmiss ist, fest steht, Apple warf bereits andere AirPlay-Apps aus seinem Store. AirTuner und AirView sind zwei prominentere Beispiele aus den vergangenen Jahren, die einen Abgang machten und damit auch aktuell jede absurde Verschwörungstheorie vom Tisch fegen, die Apple unterstellt, den ‚Frühjahrsputz‘ in ‚Vorbereitung‘ auf ein eigenes iOS-Feature zu tun.
Dass iPhones und iPads zukünftig auch AirPlay-Empfänger spielen dürfen, halte ich für möglich. Es ist jedoch verschenkte Geisteskraft anzunehmen, Apple würde sich die Mühe machen, aus eigenem Antrieb seinen App-Store-Katalog durchzublättern und mögliche Konkurrenten, die ohnehin in der Bedeutungslosigkeit versinken sobald der Hersteller vom Betriebssystem eine vergleichbare Funktion einführt, zu entfernen.
Die gesamte Diskussion soll jedoch nicht verbergen, wer hier nicht nach den (eigenen) Regeln spielt. Auf was sollen sich Entwickler verlassen, wenn nicht auf die hochoffizielle App-Store-Freigabe? Wer den Verkauf eines bestimmten Funktionsumfangs freigibt, muss dazu stehen. Es darf kein Glücksspiel sein, einmal genehmigte Funktionen, auf die App-Store-Verkäufer bauen, mit dem nächsten Update wieder in Zweifel zu ziehen. Passend dazu: die derzeit diskutierte Flattr-Integration von Instacast.