Apple, wo bleibt der App-Store-Frühjahrsputz?
Gestohlene iTunes-Accounts und seltsame Chart-Platzierungen von iOS-Apps verwundern ein bisschen weniger, wenn man sich nach Kettenbrief-Anbietern umschaut, die Nutzern nach dem Schneeballprinzip Mini-Belohnungen für Download-Mühen und Sternchen-Bewertungen versprechen.
(Danke, Denis!)
Zwar sind solche Praktiken klar untersagt und erfuhren erst kürzlich eine erneute Betonung, nachvollziehbar passiert ist allerdings wenig. Auf Anbieter mit betrügerischen Tendenzen lässt sich leicht zeigen. Schuldig sind neben den eigentlichen Dienstleistern aber auch Entwickler, die sich diesen Service einkaufen. Und trotzdem ist es letztendlich Apples Aufgabe, den eigenen Laden sauber zu halten.
Man kann sich nicht mit beeindruckenden 25-Milliarden-Zählern rühmen und gleichzeitig beim selbstauferlegten Prüfstempel schlampen. Aktuell überschwemmen Kopien von bekannter Software das Sortiment. Der falsche Pokémon-Hase hielt sich mehrere Tage an der Spitzenposition. An soviel popkulturellem UnVerständnis bei der initialen Zulassung kann es eigentlich gar nicht mangeln. Die Reaktionszeit für Apps, die eine negative Kommentarwelle in die Top 100 schieben, muss doch zeitnah ausfallen!? Und sollten sich Programme, die bislang keine einzige Bewertung erhielten aber Apples Download-Bestenliste anführen, nicht automatisch für einen zweiten Blick qualifizieren?
Realitätscheck: Die App-Store-Charts sind schlicht und ergreifend unbenutzbar. Ich bedauere Kunden, die mit ihrem ersten iPad oder iPhone dort auf Software-Suche gehen. Als Firma, die jede Plastiklasche bei der Produktverpackung überdenkt, sollte man entrüstet über einen derartig traurigen Ort sein, den die iTunes-(Unter-)Kategorien, mit ihrem Software-Brei aus obszönem Sexwitzchen-Code und dessen ‚Money-Maker‘-Hölle, aktuell zur Schau stellen.