„Remember Netbooks?“
Foto: Marvel.com
Steve Jobs Biografie-Zitat: „I’m going to destroy Android, because it’s a stolen product. I’m willing to go thermonuclear war on this.“ ist großartig.
Mein Computer, mein Smartphone, mein Tablet, die mich täglich durch den Tag begleiten – schlicht nicht mehr wegzudenken sind – will ich genau aus solch leidenschaftlichen Händen kaufen. Jemand, der sich in ganzer Person hinter sein Produkt stellt. Jemand, der bereit ist, auch mal komplett falsch zu liegen – über das Ziel hinausschießt – weil er liebt, was er macht und das auch verteidigt: „I will spend my last dying breath if I need to, and I will spend every penny of Apple’s $40 billion in the bank, to right this wrong„.
Allein dadurch setzen sich iPad und iPhone grundlegend von ihrer Konkurrenz ab. „People who are really serious about software should make their own hardware.„, sagte Alan Kay und wurde von Jobs mehrfach zitiert. Er sollte Recht behalten. Das zeigt der Mac in jedem neuen Quartal mit Rekordverkäufen. Von den billigen Plastik-Netbooks spricht kein Mensch mehr („Tablets pass netbooks in shipments for first time„). Das iPad hat diesen Markt gefressen – in nur zwei kurzen Jahren.
Mittlerweile adaptieren auch andere Hersteller diese Kombination aus eigener Hardware und eigenem Betriebssystem. Android 4.0 gibt Entwicklern die Möglichkeit sich gegen (HTC-Sense-)Geschmacksmuster zu wehren und Microsoft verordnet strenge Hardware-Voraussetzungen für Windows 8.
Andy Rubin spricht von weltweit 6 Millionen verkauften Android-Tablets – in zwei langen Jahren. Eine bitteres Statement (für alle Beteiligten), weil dies deutlich unterstreicht, wie wichtig Kunden Qualität ist.
Auf was Käufer bei Smartphones scheinbar (noch) nicht achten („Es muss halt telefonieren könnten„), scheint bei der Entscheidung zum Tablet deutlicher sichtbarer: Herausragende Apps und eine verständliche Bedienung verkaufen iPads (und führen zu Höchstbewertungen bei Umfragen).
Die angesprochene Kombination aus Hard- und Software ist dessen elementares Fundament. Erst sie haucht den Schaltkreisen Leben ein. Das iPad wird regelmäßig in puncto Tech-Specs übertroffen und keinen Interessenten schert dies. Dass es eine Technik-Presse gibt, die sich trotzdem ‚dem Vergleich‘ solcher Zahlen widmet, ist ein anderes Thema.
Das Kindle Fire ist dafür ein schönes Beispiel: mäßige Hardware mit gigantischem Potenzial.
Ich bin fest davon überzeugt, dass das Amazon-Tablet ein Hit wird. Dabei wildert es sicherlich auch im iPad-Markt – eine Konkurrenz ist es anfänglich trotzdem nicht. Hauptsächlich, weil es sich ausschliesslich einer Kundschaft widmet, die ihr Tablet zum Medienkonsum verwendet. Wie bereits niedergeschrieben, scheint zum Start nur sehr wenig ‚Computer‘ im Fire zu stecken.
Das iPad eilt in diesem Punkt voraus, erheblich voraus. Tim Cook behauptete in der letzten Woche: „We think [the tablet] will be even bigger than the PC market„. Sollte er Recht behalten, erschreckt die Vormachtstellung des iPads zu Beginn dieser neuen Computer-Epoche.