Apps, die einfach funktionieren: heute, Infuse.

Infuse ist die eine App, mit der ich (m)einen Vision-Pro-Kauf rechtfertigen würde – für ganz normale 2D-Filme, aus der eigenen Bibliothek, auf einer gigantischen Leinwand.
Legale Wege zu einer solchen Library findet man immer seltener, wenn die Filmindustrie komplett auf Streaming setzt. Die letzten Blu-Ray-Player rollten bereits vom Band. Wovon macht man noch Privatkopien, wenn es Filme und Serien zukünftig auch nicht mehr digital zu kaufen gibt (wovon ich fest ausgehe)?
Ob das Chaos um Lizenzierungen (Wer spielt, wo welche Serie für wie lange?) und ob die Vielzahl der Streamingdienste dieser Industrie-Hoffnung hilft, kann man ausschweifend diskutieren. Nur nicht jetzt. Heute gehen wir von lokalen Filmbeständen aus, auf die Infuse setzt.
Darauf greift ihr via Netzwerk-Ordner (ich bevorzuge WebDAV), Cloud-Dienste oder Medien Server zu – inklusive Plex.
Über iCloud synchronisiert sich eure Timecodes – wenn man mal wieder nur die erste Hälfte eines dreistündigen Dramas geschafft hat. Trakt.tv kann eure Fortschritte automatisch mitschreiben. Stimmen Metadaten nicht, korrigiert man sie direkt in der App; fehlende Untertitel für mehr Sprachen lassen sich mit wenigen Kicks nachladen.

Infuse baut (im Gegensatz zu einigen Streamern) keine eigene Player-Software; so funktionierte etwa an Tag 1 die präzise Steuerung über die Apple-TV-Fernbedienung. Genauso schaut es aus, wenn HomePods an Apples Streamingbox hängen und ihr dort die Features „Dialoge verbessern“ und „Laute Töne reduzieren“ nutzt.
Eine neue Option der Wiedergabesteuerung ist „Tap/Hold“ für die (temporär) doppelte Abspielgeschwindigkeit. Ansonsten schalte ich die Gestensteuerung auf iPhone und iPad gerne komplett aus, damit ich nicht aus Versehen die Lautstärke oder die Bildschirmhelligkeit verstelle, wenn ich diese Bildschirme greife.

Für (Offline-)Reisen lassen sich einzelne Folgen oder gleich alle bisher nicht angeschauten Episoden einer Staffel aufs Gerät laden. Einen solchen File-Transfer direkt innerhalb der App zu erledigen, ist gleichzeitig hübsch und bequem.
Für eine Medien-Player-Software diskutiert ihre Community reichlich lebhaft darüber. Infuse lässt sich Livetime (teuer) kaufen, ist mit 15 EUR im Jahresabo aber der bessere Deal.