Abseits der Produkte: Apples September-Event 2024

Zuschauer:innen sollten mit dem Wunsch nach mehr, nicht nach weniger, verbleiben, wenn „Shot on iPhone. Edited on Mac.“ am Ende eines Apple Events über den Screen flimmert.

Das diesjährige September-Event in Spielfilmlänge war einerseits zu vollgepackt mit Informationen, fühlte sich mit 98 Minuten aber auch langatmig an – etwa die Dreharbeiten fürs 16-Pro-Musikvideo.

Das Bild zeigt eine Person, die bei starkem Regen auf dem Boden kniet. Im Hintergrund ist ein Blitz zu sehen, der die Szene dramatisch beleuchtet. Die Atmosphäre wirkt intensiv und emotional.

Diverse Rückblicke und wiederholte Erwähnungen von bereits vorgestellten Funktionen waren aber nicht nur für Nichtwissende überwältigend: Das Video war auch für intensive Beobachter:innen zu optimiert, für einen Rewatch – ein zweites Anschauen.

Apple vermischte mehrmals die bestehende Produktlinie mit (kleinen) Neuerungen sowie bekannten (Software-)Funktionen. Apple Watch Ultra und AirPods Max bekamen neue Farben, behielten aber ihre alten Chips. Aus Apples Präsentation ging das etwa nicht hervor.

Gleichzeitig fühlte es sich streckenweise langatmig an. Ankündigungen für bereits bekannte Produkte hätten auf Apples Webseite mehr überrascht; Features von Apple Intelligence, die insgesamt (viel) später kommen, müssen nicht ins Video zum Produktstart. Ganz abgesehen davon wie gefährlich solche Versprechen und ihr Vorvertrauen sind. Wie wäre es mit „underpromise, overdeliver“?

Zugegeben: Es gab kein komplett unnötiges Segment. Es waren vielmehr die kleinen, aber notwendigen Kürzungen, die dieser Präsentation fehlten.

Eine Frau steht auf einem Wanderweg mit Blick auf das Meer. Sie trägt eine burgunderrote Weste und passende Hose. Im Hintergrund sind grüne Büsche und eine neblige Küstenlandschaft zu sehen.

Wie schon erwähnt: Meine Beobachtungen beziehen sich auf die Keynote, nicht die Produkte. Aber genau diese Produkte soll Apples Video hervorheben. Dabei stand sie sich selbst oft im Weg.

Randnotiz: Die Kulissen der präsentierenden Mitarbeiter ließen rätseln, ob’s echte Hintergründe sind. Erst beim zweiten Anschauen fällt auf, dass die Präsentierenden sich vor der eindrucksvollen Szenerie kaum von der Stelle rühren. Erst alle Aufnahmen aus Apple Park und den eigenen Labs zeigen bewegte Akteure. Nur hier scheinen es echte Bühnenbilder, die dann auch nicht mehr ablenkten