Unfreiwilliger „Vitals App“-Test
Die Gesundheitsfunktionen von Apple basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und sind mit dem Input von klinischen Expert:innen entwickelt worden. Für Klassifizierungen von Werten außerhalb des Normalbereichs und für Mitteilungen nutzt Vitals einen Algorithmus, der mithilfe realer Daten aus der Apple Heart and Movement Study entwickelt worden ist. Diese Forschung hat zum Ziel, das Verständnis der Herzgesundheit und der körperlichen Aktivität voranzubringen.
Sprich: Die neue „Vitals App“ in watchOS 11 zeigt nicht einfach nur erfasste Gesundheitswerte aus Health an. Auf die „Klassifizierungen von Werten außerhalb des Normalbereichs“ geht Apple bislang aber nicht detaillierter ein.
Mich hat eine Infektion in der letzten Woche niedergestreckt – das war unüberfühlbar. Es benötigte keinen Arzt und keine Apple Watch, die mir eine Krankheit bescheinigten. Es ging mir grauenhaft.
Pünktlich nach dem Aufstehen pushte mir die Vitals App meine „von der Norm abweichenden“ Werte – die Temperatur am Handgelenk sowie Herz- und Atemfrequenz.
Diese Anzeige aktualisiert sich jeweils einen Tag später mit den Messwerten der jeweils vergangenen Nacht – leider ohne erneute Pushnachricht (was ich für die Dauer der Messwerte außerhalb des Normalbereichs erwartet hätte). Außerdem sagt Apple: Benachrichtigungen gibt’s sobald „zwei oder mehr Messwerte außerhalb ihres normalen Bereichs liegen“.
Präzise, aber vage: Diese Messwerte können laut Apple durch „Höhenveränderung, Alkoholkonsum oder Krankheit zusammenhängen“. Unverbindlicher geht’s zwar kaum; zeitlich hat’s jedoch exakt gestimmt (obwohl ich die Herz- und Atemfrequenz nicht anderweitig überprüft habe).
Nicht was, aber wann: Auf konkrete Aussagen über meinen Gesundheitszustand legt sich Apple nicht fest. Trotzdem hat mich die Benachrichtigung und Visualisierung in der Vitals App positiv überrascht. Am ersten Tag war die Krankheit nicht zu übersehen; nach drei Tagen, als es mir langsam besser ging, war ich mir etwa nicht sicher, ob ich noch Fieber habe.
Hier war es hilfreich, lediglich einen Blick auf die Uhr zu werfen, die für das betrachtete 24-Stunden-Zeitfenster absolut präzise informierte.