„Die beste Software ist die, die man dabeihat?“
Hat man eine TV-Serie tatsächlich angeschaut, wenn man sie nicht trakt?
Zugegeben: Ich habe daran zu viel Spaß, obwohl die Trakt.tv-App nur eine dünne Verpackung rund um den Webdienst ist. Mit eingetüteter Wrapper-Software stehe ich gewöhnlich auf Kriegsfuß und frage mich, warum ich es Trakt.tv (Referral-Link) verzeihe.
Ihre iOS-App schickt mich für die erweiterten Einstellungen etwa in den Browser. Deshalb stolperte ich lange Zeit nicht über eine Konfiguration, die mich lange stört: die Sortierung von „Recently Watched“ nach a) dem aktuellen Datum respektive b) dem ursprünglichen Release-Zeitpunkt.
Hintergrund: Vor einigen Jahren hatte ich früher angeschaute Filme und Serien nachgetragen. Damit diese „Staffeln und Streifen“ in meiner Statistik nicht alle als „angesehen am 1. März“ verzeichnet werden, änderte ich das Setting. So merkte sich Trakt beispielsweise für „Breaking Bad“ den 21. Januar 2008 – seinen ersten Ausstrahlungstermin – und nicht den wahllosen Zeitpunkt meiner Datenbankpflege.
Für alle Serien und Filme, die ich jedoch aktuell anschaue (und nicht nachtrage), bevorzuge ich eine chronologische Reihenfolge meiner „History“ – etwa für den Fall, wenn jemand nach aktuellen Empfehlungen fragt und ich meine zuletzt angeschauten Serien schnell durchscrollen kann.
Wie zuvor erwähnt: Diese Einstellung existiert, ist jedoch nur über den Browser zu erreichen, weil’s keine komplett native, respektive vollständig implementierte App ist.
Dieses Beispiel hat mich ernsthaft gestört, zog aber nicht den Gedanken nach sich, die Software zu ändern. An Alternativen für Apps, mit denen man seinen Medienkonsum verzeichnet, mangelt es nicht (Sofa, CouchTimes, TV Forecast etc.).
Ich fühle sofort, wenn sich Buttons nicht wie Buttons drücken; wenn Wischgesten ruckeln, (Standard-)Tastenkombinationen nicht funktionieren oder Inhalte verzögert erscheinen, weil sie etwa nachgeladen werden.
Ich weiß allerdings nicht, ob ich unempfindlicher geworden bin, mich mit dem Stand der Dinge abgefunden habe oder ob plattformübergreifende Frameworks schlicht besser werden. Ich merke aber, wie viel egaler mir das im Vergleich zu früher ist.
Ich bleibe ein ausgesprochener Software-Snob, habe generell Probleme mit „Web Apps“ und schnelle Software bleibt schlicht „the Best Software“. Trotzdem summieren sich im Alltag die Fälle, in denen Funktionalität eine Perfektion übertrumpft.