„Cocoon is Saying Goodbye“
With a heavy heart, we’re sharing the news that Cocoon will be discontinuing its services a few weeks from now on June 1, 2023.
In August of 2021, the team behind Cocoon was acquired by Substack. We’ve been able to keep the app up and running for the small group of users relying on Cocoon to share their lives with close friends and family for almost two years, but we’re approaching the point where it’s becoming unsustainable to maintain a high quality experience.
Cocoon war unser „privates Plätzchen für den Familienkreis“ – ein werbefreies Mini-Netzwerk im Stil des genialen Path oder viel zu schnell aufgekauften Quill.
Diese Art von Apps verschwindet. Sie wurde zermahlen zwischen geschlossenen Gruppen in großen Netzwerken auf der einen Seite, und primär textbasierten Chat-Apps andererseits.
Cocoon und Path teilten sich ihre extreme Liebe zum Design, wie auch die Finanzierungsprobleme – anders als (in beiden Belangen) WhatsApp. Dort ließen sich nicht nur Fotos posten und auf Fotos reagieren, sondern auch URLs und Check-ins (à la Foursquare) vermerken. In Gruppen mit örtlich getrennten Personen war es immer extrem nett zu lesen, wenn in der Timeline vermerkt war: „Person A und Person B waren zusammen“.
Es wurde auf Threads verzichtet, sodass man automatisch an allen Ereignissen aus seiner vertraulichsten Gruppe teilnahm und Gesprächsfäden nicht zerrissen. Allem voran war es visuell dort sehr angenehm.
Meine Familie wechselt nun zu Apples Nachrichten-App. Obwohl die Apple-App allen bekannt ist, fühlt es sich trotzdem wie ein kleiner Kulturschock an.
Für iMessage sprechen seine nativen Apps, die absolute Verständlichkeit (nach jahrelanger Nutzung) sowie eine garantierte Softwarepflege. Spoiler: iMessage wird kein Finanzierungsproblem bekommen.
Um ein Gruppengespräch von den anderen (tagtäglichen) Nachrichten abzusetzen, pinnt man es (seit iOS 14) an den oberen Bildschirmrand und gibt der Gruppe einen Namen sowie ein Foto.
Ich hoffe, Apple arbeitet insbesondere an mehr Funktionen für Gruppen-Chats in iMessage – von einer visuellen Abhebung zu anderen Textnachrichten (farbige Hintergründe?), über mehr Tapbacks, der Möglichkeit seinen Gruppen eigene Hinweistöne zuzuteilen und Gruppen (unterschiedlich lang) stummzuschalten.
Oft war es jedoch der Kontext, der Path und Cocoon in unserer Runde so wertvoll machte: Die Apps zeigte an, wer sich aktuell ebenfalls in der App befand – mit der Option, schnell durchzurufen. Außerdem war es möglich, einen (niedrigen) Akkustand des Gesprächspartners einzusehen. So wunderte man sich nicht, wenn urplötzlich keine Rückmeldung mehr erfolgte. Abgeschlossene Workouts und besuchte Örtlichkeiten lieferten Metainformationen, über die man am Leben der Anderen teilnahm (und mir bereits jetzt schon ein wenig fehlt).