Xbox Cloud Gaming startet auf iOS

Konzeptionell ist Xbox Cloud Gaming für mich die Zukunft; in der Praxis bleibt es oft noch hinter meinen Erwartungen zurück. Seit einigen Monaten streame ich jetzt schon die circa 100 Spiele aufs iPhone; nun darf jeder mit Ultimate-Pass drauf.

Microsoft hat seinen Dienst nicht zufällig auf die populäre URL https://xbox.com/play gelegt, die man unter iOS auf seinem Home-Bildschirm platziert: Redmond weiß, wie sehr sie sich mit Streaming und dem „All-you can eat“-Abo in die eigene Zukunft lehnen.

Und es ist tatsächlich beeindruckend, wenn man in nur 60 Sekunden über eine Strecke in Forza saust, ohne vorher 100 Gigabyte herunterzuladen oder Updates einspielen zu müssen. Auch „Sea of Thieves“ oder „Batman: Arkham Knight“ starten genauso schnell und schubsen euch direkt zu euren Spielständen.

Verzögerte Controller-Eingaben habe ich mit dem Backbone One eigentlich nie gespürt, allerdings knickt die Framerate oft ein – und nicht nur bei grafisch anspruchsvollen Spielen. Auch der Sound stotterte immer mal wieder und reißt euch aus dem Spiel.

Nicht nur die individuellen Erfahrungen (mit eurem Netzwerk) variieren hier; selbst zwischen unterschiedlichen Spielen schwankt teilweise die Performance. Ich hatte in den letzten Monaten zwar nie einen Titel, der gar nicht lief, allerdings wollte ich einige Spiele mit hoher Videokompression und Soundaussetzern nicht länger ausprobieren.

„Katana Zero“, „Guacamelee! 2“ oder „Hollow Knight“ habe ich bereits auf anderen Plattformen (bis zum Abwinken) gespielt, trotzdem fühlt es sich nach einem Mehrwert an, diese hervorragenden Titel auch hier zu sehen und schnell reinspringen zu können.

Microsoft beeindruckt; für Apple bleibt es eine verpasste Chance. Mein Game-Pass-Abo läuft noch bis nächsten Sommer. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich den Service dauerhaft ins Budget einplanen muss.