Erwartet kein Auto.
Dieser Tweet hält sich gut. Mittlerweile ist jedoch klar: Apple baut ein an einem Auto. Ob sie allerdings (dir und mir) auch ein solches Auto verkaufen, bezweifle ich.
(Europäische) Städte werden zunehmend autofrei. Autos stehen ohnehin nur die meiste Zeit rum. Wenn neben Paris, Madrid und Oslo noch andere Metropolen mitmachen, ziehen viele nach. Bis 2050 leben 68-Prozent der Weltbevölkerung in Städten – in Mega-Cities. Es wird schnell gehen. Getreu Rüdiger Dornbusch: „The crisis takes longer to happen than you can imagine, then occurs faster than you can imagine.“
Ich bezweifle obendrein das Apple in einen Markt einsteigt, dessen Unfallstatistik jährlich durch die Presse gezogen wird. „It’s messy.“ Und selbst wenn ihre (autonomen) Autos perfekt funktionieren, sind sie natürlich nicht die einzigen Verkehrsteilnehmer. Solange Menschen eigenständig Autos steuern (dürfen), bleibt es gefährlich und ineffizient.
Nichtsdestotrotz: Apple entwickelt definitiv ein Auto. Und nicht erst seit einigen Jahren. Teststrecken wurden gemietet; Autobauer wurden angerufen. Über die Jahre gab es diverse Strategie- und Führungswechsel. Und wer erinnert sich noch an Jeff Williams, der vor fünf Jahren mit diesem Zitat um die Ecke bog? „The car is the ultimate mobile device, isn‘t it?“
Welche Form „Project Titan“ schlussendlich annimmt, ist die weiterhin unbeantwortete Frage. Es ist gleichzeitig auch die entscheidende Frage. Transport bleibt aktueller denn je; das Auto im Eigenbesitz verliert rasant an Bedeutung.
(Selbst) ein Auto zu fahren, ist mit Uber und Lyft unattraktiver als jemals zuvor. Man will von A nach B, aber wie viele Stadtbewohner – wohlgemerkt bald zwei Drittel der Weltbevölkerung – belasten sich mit diesem Eigentum?
We can’t have twice the cars since there will be nowhere to park them. We can’t double the price unless we double our wealth. We can’t make them twice as profitable unless we disable competitive forces and change the production system.
Or, it could be that half the assets (all the other automakers) are worthless. Something has to give.