„Apple Is Planning to Launch a News Subscription Service”

Seit heute Vormittag ist klar, dass Gruner & Jahr die Print-Ausgabe der „Neon” einstellt. Gestern demonstrierte BuzzFeed wie wenig Vertrauen man Netz-Videos entgegenbringen sollte. In einem Pilotprojekt in Indien arbeitet Facebook mit einer „Fact-checking”-Organisation zusammen und als Farhad Manjoo kürzlich auf gedruckte Zeitungen zurückgriff, anstelle die Entwicklung von Stories nur über Soziale Netzwerke zu verfolgen, war eine seiner zentralen Erkenntnisse:

There’s nothing wrong with getting lots of shades of opinion. And reading just the paper can be a lonely experience; there were many times I felt in the dark about what the online hordes thought about the news.

Still, the prominence of commentary over news online and on cable news feels backward, and dangerously so. It is exactly our fealty to the crowd — to what other people are saying about the news, rather than the news itself — that makes us susceptible to misinformation.

The New York Times

Was mich zum aktuellen Gurman-Artikel über die Apple-Abo-News führt:

Apple Inc. plans to integrate recently acquired magazine app Texture into Apple News and debut its own premium subscription offering, according to people familiar with the matter. The move is part of a broader push by the iPhone maker to generate more revenue from online content and services.

Bloomberg

Nicht ansatzweise geht es Apple bei einem potenziell geplanten Bezahl-Abo-Angebot um „revenue from online content and services”, wenn eine solche Dienstleistung dabei hilft das iPad als Lesemaschine zu definieren, mehr Kaufargumente für iPhones zu schaffen und obendrein Apple im Sumpf der Fake-News-Debatte in ein wohlwollendes PR-Licht rückt (siehe Apple Music!).

Online-Journalismus sucht nun schon seit mehreren Jahren nach einer neuen Form, Funktion und Finanzierung. Niemand glaubt, dass wir zu Print-Publikationen zurückkehren. Und niemand glaubt, dass sich die zentralen Antworten bei Facebook oder Google finden lassen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass auch Apple keine Ahnung hat, wohin die Reise geht, aber gerne mit einem Bein in der Tür in die Zukunft schreitet (Apple beschäftigt seit 2015 ein wachsendes Team aus Journalisten und Journalistinnen).