Osmo Mobile 2: DJI kündigt eine neue Version von ihrem Smartphone-Stabilisator an

Eineinhalb Jahre nach dem Osmo Mobile folgt DJIs zweiter Anlauf für einen Gimbal, der unsere Smartphone-Aufnahmen stabilisiert. Mit einem geplanten Verkaufspreis von 150 Euro präsentiert sich das zweite Modell mit überschaubaren Verbesserungen (interner Akku, Stativ-Schraube, Portrait-Mode, etc.1), aber extrem preisaggressiv.

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Zwei Probleme bleiben aber bestehen, die man vorab in seine Kaufentscheidung einbeziehen sollte:

  • Der Osmo Mobile bietet weiterhin keine Möglichkeit ein externes Mikrofon anzubringen. Man kann ausprobieren, ob man seinen Lightning auf Klinkenadapter eingeklemmt bekommt (um beispielsweise ein RODE VideoMicro dort anzubringen). Ich hatte mit diesem Hack aber wenig Erfolg. Realistisch betrachtet muss man sich daher mit der Mikrofonqualität des iPhones anfreunden (die nicht schlecht ist!) oder sein Audio tatsächlich separat aufzeichnen (und die Tonspur im Schnitt später mit dem Bild zusammenführen).
  • Punkt 2 ist speziell ein Problem, dass iPhone-Nutzer betrifft. Das iPhone X bietet eine optische Bildstabilisierung (OIS) für beide (!) rückseitigen Objektive (beim iPhone 7 Plus und iPhone 8 Plus besitzt nur das Weitwinkel-Objektiv die optische Bildstabilisierung). Diese Stabilisierung in der Hardware lässt sich nicht abschalten und kämpft gegen die Stabilisierung des Gimbals und führt in einigen Situationen zu einem Zitter-Effekt. Im schlimmsten Fall sieht das so aus; im besten Fall entstehen solche Videos (iPhone 7 Plus + FiLMiC Pro + LumaFusion).

Benutzt man die vorderseitige Kamera der iPhones, die inklusive des iPhone X nur digital stabilisiert wird, tritt kein Problem auf. ‚Selfie-Mode‘ mit dem Osmo Mobile im Zusammenspiel mit dem iPhone X (in 1080p) funktioniert deshalb traumhaft.

Der Wobbel-Effekt tritt auch nicht zwangsläufig auf. Speziell wenn man Personen im Vordergrund filmt, Nahaufnahmen schießt oder seinem gefilmten Objekt nur langsam folgt („Ninja Walk“), funktioniert der Osmo Mobile wie angepriesen. Ich bin heute morgen zweimal um den Block gelaufen um den Effekt zu reproduzieren, habe das aber weder mit einem iPhone 8, noch mit einem iPhone X, geschafft.

Ultimativ müsste Apple aber einen Software-Schalter einbauen, der Kamera-Anwendungen aus dem App-Store die Möglichkeit bietet die optische Bildstabilisierung der iPhones (temporär) abzuschalten (wenn das möglich ist)2.


  1. Weggefallen ist allerdings die Möglichkeit anderes DJI-Equipment zu benutzen, da die vormals verbaute Rosettenhalterung beim neuen Modell nicht vorhanden ist. 
  2. Ich gehe nicht davon aus, dass sich Apple mit DJI an einen Tisch gesetzt hat und ihrer Go-App eine Sonderbehandlung im Zusammenspiel mit der neuen Hardware bekommt. Erfahren werden wir es aber erst wenn der Osmo Mobile 2 sich tatsächlich kaufen lässt.