Canopy
Am zweiten Weihnachtstag trennte ich Apples Smart Keyboards von meinen beiden iPads (12,9″ und 9,7″) und (Bluetooth-)verknüpfte ein Apple Magic Keyboard. Warum?
Darum.
Das Canopy von Studio Neat, eine Tastaturhülle, die gleichzeitig eine schräge Kante zum Aufstellen von iPhones und iPads bietet, hat es nur ganz knapp nicht in ein ‚24-Tage-im-Dezember‘-Video geschafft. Trotz Bestellung am ersten Tag (28.11.2016) verpasste die Lieferung von den Erfindern des Glif knapp einen Termin in der Vorweihnachtszeit.
Sei’s drum. Eine Zustellung vor Weihnachten war ohnehin nicht versprochen. Dass es trotzdem so zeitnah geklappt hat, freut mich für das junge Start-up.
Das 40-Dollar-Zubehör hinterlässt einen simplen und gleichzeitig praktischen Ersteindruck. Alle iPad-Größen – inklusive den von mir ausprobierten 12,9“ und 9,7“ finden dort einen festen Halt. Selbst ein iPhone lässt sich bequem aufstellen um damit längere E- Mail abzuarbeiten.
Stellt man sich nicht arg tollpatschig an, tippt man sogar auf den Oberschenkeln. Der Winkel in denen die Geräte dort anlehnen, erlaubt das.
Nur für sich betrachtet ist das Canopy ein solide verarbeitetes Zubehör. Ich tue mich schwer tatsächliche Verbesserungen zu benennen. Einzig und allein bereitet das Aufziehen des Control Centers erhebliche Fingerfertigkeit. Zwischen Magic-Keyboard-Gehäuse und iPad-Unterkante ist nur minimal Platz um mit dem Zeigefinger von unten nach oben zu wischen. Eingebürgert hat es sich daher bei mir Apples Tablet für diese Menü-Action kurz anzuheben.
Das gilt natürlich nur für die waagerechte (Breitbild‑)Position. Steht das iPad aufrecht, so wie ich das iPad für Textarbeit gewöhnlich drehe, lässt sich auch bequem das Control Center erreichen.
Eine Tastatur für alles?
Als größeres Manko empfinde ich die (vielleicht enttäuschten) Erwartungen, die man dem Canopy zuspricht. Um das Magic Keyboard mühelos mit einem iPad zu nutzen, sollte man die Bluetooth-Tastatur nicht häufig mit anderen Geräten verbinden (müssen).
Ein Luxusproblem…klar. In der Praxis will ich den Bluetooth-Pairing-Späßen aber wirklich nicht täglich ausgesetzt sein.
Es ist absolut unfair diesen Nachteil im Zusammenhang mit dem Accessoire von Studio Neat auszubreiten, aber ich denke man sollte sich keine falschen Vorstellungen hingeben. Apples kabelloses Keyboard brauchen den gleichen W1-Chip wie die AirPods um pfeilschnell zwischen iPads, iPhones und Macs zu wechseln. Manuelles Umschalten ist ein Krampf.
Ob Apple eine Überarbeitung des Magic Keyboards plant, ist ungewiss. Fürs hier und heute halte ich deshalb die iPad-Smart-Keyboards – mit dem Smart Connector – für die klaren Gewinner.
Unabhängig davon ist das Canopy aber die derzeit eleganteste Verknüpfung zwischen iPad und Magic Keyboard.