Amazon Prime: das „Physical-Digital-Hybrid-Membership-Program“

2016_06_01_Amazon_Prime

„Warum Amazon Studios?“, fragte Walt Mossberg gestern Jeff Bezos. Seine Antwort: Amazon zählt akribisch mit wer über die kostenlose Prime-Probephase zum Abo-Kunden wird und im Anschluss daran jährlich für den Dienst zahlt. ‚Prime Video‘ verschiebt diese Statistik signifikant (41:00). So signifikant, das Amazon seinen Videostreaming-Dienst seit April sogar als „stand-alone option“ anbietet.

Bezos sieht die TV-Eigenproduktionen, querfinanziert über ihre anderen Geschäftszweige, als ein potenzielles Standbein des Unternehmens in der Zukunft (56:00), und verhandelt wahrscheinlich auch deshalb mit Apple über die Konditionen einer Amazon-Video-App auf dem Apple TV besonders hartnäckig (1:15:00).

We sell Roku, we sell Xbox, we sell PlayStation. We’re happy to sell competitive products on Amazon and we do it all day. We sell Nest thermostats. When we sell those devices, we want our Prime Video player to be on the device and we want it to be on the device with acceptable business terms. We can always get the player on the device, the question is whether you can get it on with acceptable business terms. And if you can’t, we don’t want to sell it to our customers because they’re going to be buying it thinking you can watch Prime Video and then they’re going to be disappointed and then they’re going to return it.

Wenn Kunden ihr TV-Abo von HBO, Netflix und Co. über deren Apple-TV-Apps abschließen, nimmt sich Apple davon angeblich 15-Prozent. Ich würde wetten, Amazon ist maximal bereit 0-Prozent zu zahlen.

Und solange der neue Apple TV keine signifikanten Verkaufszahlen vorweisen kann, wird wohl auch nicht weiterverhandelt.