iOS 9: der Split-Screen-Mode fürs iPad
Jason Snell titelt richtig: „The iPad won the keynote.“1
Slide Over, Split View und Picture in Picture ändern fundamental die Bedienung des Tablets. Ich tippe diese Zeilen in der neuen Notiz-App, die sich den iPad-Bildschirm im Querformat mit einem Safari-Fenster teilt. Beide Apps sind vollständig sichtbar, aber komplett unabhängig von einander zu steuern. Ich kann Textauszüge und Bilder per Copy & Paste übernehmen. Ich kann auf die korrekte Schreibweise von Namen und Zitaten achten ohne umständlich zwischen den Apps hin und her zu springen. Klicke ich einen Link in meiner Notiz-App an, öffnet er sich auf der anderen Bildschirmhälfte in Safari.
Diese neue Erweiterung, mit der sich das iPad erstmals ernsthaft vom iPhone absetzt, lässt sich sowohl produktiv einsetzen, aber auch beim Lümmeln auf der Couch. Es bedarf wohl keiner Erklärung, warum die Kombination aus Twitter + einer Live-(Sport‑)Veranstaltung genau diesen Mode braucht. Genauso offensichtlich ist die Combo: Facebook Messenger + Giphy.com; oder der ‚Bild in Bild‘-Mode für einen FaceTime-Videoanruf.
Split View ist dem iPad Air 2 vorbehalten2. Ich schreibe diese Gerätebeschränkung dem 2 GB Arbeitsspeicher sowie dem A8-Prozessor zu. Für den Nutzer darf es keinen Performance-Unterschied geben, egal welche zwei Apps er kombiniert. Und natürlich ist die Funktion ein Wink mit dem Zaunpfahl auf ein iPad mit noch größerem Bildschirm.
Neben der Bildschirmteilung, die intern den Projektnamen ‚Medusa‘ trug, hat mich die fast ausschweifende Aufmerksamkeit für Bluetooth-Keyboards überrascht.
Auf einer BT-Tastatur ⌘ gedrückt halten → #Shortcuts #systemweit #iOS9 (via @_bahlo) pic.twitter.com/rT1oDQ5Cj0
— Alexander Olma (@iPhoneBlog) June 9, 2015
Neben den ‚Shortcuts‘, über die man per Tastatur nun durch Mail oder Safari pflügt, bekommen wir mit iOS 9 auch einen CMD-Tab-Switcher, so wie wir ihn vom Mac kennen. Vorbei sind die Zeiten in denen wir jedes Mal die Finger von der Tastatur heben mussten um die App zu wechseln.
Aber auch Bildschirm-Tipper bekommen Unterstützung: Die ‚Shortcut Bar‘, die je nach Anwendung angepasste Funktionen mitbringt, kennen wir bereits aus diversen App-Store-Apps. Apple räumt dafür jetzt systemweit Platz auf der QuickType-Tastatur ein.
Legt man zwei Finger auf den Bildschirm (egal wo), wechselt man in den Cursor-Mode, der Textstellen präzise anvisiert und markiert. Das geht übrigens auch auf dem iPhone.
Kombiniert man das neue Fenstermanagement und die (Bluetooth‑)Tastaturerweiterungen mit der iCloud-Drive-App (➞ Einstellungen ➞ iCloud ➞ iCloud Drive) sowie den Deep-Link-Funktionen, nimmt das iPad mit iOS 9 in diesem Jahr einen der größten Sprünge.