Acht Jahre iPhoneBlog.de
Journalismus war nie spannender als heute. 15 Jahre bin ich jetzt auf die eine oder andere Art mit dabei – freiberuflich, fest angestellt oder als fester Freier. Nie wurde mehr umgekrempelt, neu sortiert, umgeworfen und wieder aufgebaut. Publisher und Journalisten scheinen dabei gejagt von der Frage nach einer Finanzierung. Verständlich: Es sind ihre Rechnungen; ihr Preis pro geschriebenes Wort, der diskutiert wird.
Und mir geht es nicht anders. Es vergeht kaum ein Tag an dem ich nicht selbst den Wert meines Schaffens beurteile – das ist sicherlich so ein Selbstständigen-Ding. Geld gehört natürlich zu dieser Gleichung. Mit dem Verzicht auf großflächige Bannerwerbung habe ich im Jahr 2014 einen grundlegenden Richtungswechsel eingeschlagen. Ich konnte sie selbst nicht mehr sehen. Die Ads von den mir vermittelten Firmen passten thematisch nur selten. Das war Unfug, weil die Werbefläche auch nicht mehr in einem vernünftigen Verhältnis zum Preis stand.
Auch wir Journalisten sind Leser – fleißige Leser sogar. Teilweise verbringe ich ganze Arbeitstage damit im Netz zu lesen. Wir wissen eigentlich sehr genau was (uns) gefällt und was stört. Oft ist man als Redakteur aber nicht in der Position, sich wie beispielsweise die Macworld, gegen automatisch abspielende Videos auf der Webseite zu wehren. Welche Konsequenz dieses Werbekonzept hatte, zeigte sich spätestens mit der Entlassung aller tragenden Mitarbeiter_innen.
Diese Dilemma, an der Ausrichtung seiner Publikation nichts ändern zu können, habe ich nicht. Das ist eine sehr privilegierte Position. Deshalb fiel die Entscheidung auch nur bedingt schwer, euch, den Lesern und Leserinnen, ein besseres Blog zu bauen. Das zahlte sich seitdem nicht nur optisch aus, sondern gewann im Durchschnitt auch deutlich Besucher. Danke!
Was dagegen überhaupt nicht funktionierte war meine Idee von den zu buchenden Bannerplätzen. Ich hatte einige Gespräche mit potenziellen Werbepartnern, die echtes Interesse zeigten, aber die Aufteilung, die Laufzeit und Platzierung im responsiven Design nicht verstanden. Und ich hatte Probleme, mein über mehrere Monate ausgetüfteltes Konzept zu erklären.
Im November zog ich deshalb zeitnah die Reißleine. Seitdem gibt es den ‚Sponsor der Woche‘. Ein einziger Werbepartner, der mit einem Blogpost, einem Banner und einem Tweet wirbt. Es ist die einzige Möglichkeit hier zu werben. Die ersten sechs Wochen nach der Umstellung sind bereits ausgebucht; das Feedback ist extrem erfreulich. Zwei Kunden sind sogar international: einmal Australien, einmal China. Spätestens wenn du Geld von einer Firma haben möchtest, die deinen Blog nur über Google Translate liest, zeigt sich wie verständlich dein Konzept ist. Ich bin ein bisschen stolz darauf, dass die Idee gut anläuft.
Deshalb auch mein Angebot noch einmal ganz deutlich: Wenn du Interesse hast hier ein Produkt vorzustellen oder für eine Firma arbeitest, die für einen Sponsorship auf iPhoneBlog.de passt, schreib mir doch eine Mail.
Und damit starten wir ins Jahr 2015. Ich mag meinen Status quo. Viel Arbeit steht noch an, das Resultat ist für alle Beteiligten aber besser, nachhaltiger und schon deshalb den Aufwand wert. Ich könnte kaum aufgeregter sein hier wieder richtig loszulegen.