Auf den Schultern von Riesen: Monument Valley
Monument Valley (3.59 €; universal; App-Store-Link) ist verträumt, verspielt, verschlafen, bezaubernd, Escher– und Echochrome-esque sowie noch eine ganze Faust mehr an liebevollen Adjektiven. Jeder Screenshot für sich gäbe ein wundervolles Wallpaper ab. Leider lässt uns der mit sichtbarer Hingabe gebaute Puzzler bereits nach einer Stunde wieder alleine.
Es ist dann aber nicht so ein „Hübsch, jetzt bin ich damit fertig”-Alleinesein, sondern die Stimmung eines „Nein, hier darfst du noch nicht aufhören! Ich habe doch noch an viel zu wenigen Drehrädchen gedreht, zu selten Treppen verschoben und nicht oft genug eine clevere Perspektive der kargen aber einladenden – FEZ-ähnlichen – Würfelwelt genutzt“. Außerdem bleibt nach dem Harmonie-Run der Geschmack im Mund, kein einzig wirklich kopfzerbrechendes Rätsel gelöst zu haben. Ein paarmal vor, zwei Schritte zurück, drei Perspektiven-Sprünge und schon ist er da, der nächste Ausgang. Das entspannt, ging irgendwie aber auch zu schnell, zu zielstrebig, obwohl unser Zipfelmädchen Ida an Gemütlichkeit kaum zu überbieten ist.
Ich hänge schon ein paar Monate auf der Beta-Version vom UK-Team ustwo, das zuvor Whale Trail (kostenlos; universal; App-Store-Link) und Blip Blup (1.79 €; universal; App-Store-Link) produzierte. Wie so oft bei Videospielproduktionen fällt erst in den letzten Wochen alles so richtig zusammen. Daran teilgenommen zu haben, und jetzt durch die verschachtelte Architektur aus paradoxen Gebäuden mit optischen Täuschungen zu schreiten, bei dem jeder Fußtritt neue Musiknoten über das Kopfhörerkabel schickt, ist hinreißend. Ich wünsche wirklich jedem iOS-Spieler diesen Ausflug, auch wenn er sehr kurzweilig ist.