Readability 2.0
Als Readability-Kunde darf man auf den Download der neuen iOS-App in Version 2.0 (kostenlos; universal; App-Store-Link) verzichten. Der Später-Lesen-Dienst bleibt trotzdem eine echte Empfehlung. Die Integration in Reeder nutze ich mehrmals pro Tag.
Die heute aktualisierte Software für die persönliche 'Read it Later'-Leseliste setzt (mir) falsche Prioritäten. Nach einem Kaltstart öffnet die Anwendung für iPhone und iPad zuerst alle redaktionellen Artikelempfehlungen ('Recommended') und nicht die selbst vorgemerkten Beiträge. Für mich ist ein solches Angebot erst dann interessant, wenn ich den eigenständig aufgetürmten Berg an Online-Literatur abgearbeitet habe.
Zweiter Mangel: Im Text gesetzte URL-Adressen lassen sich nicht einsehen ohne sie vollständig im Safari-Browser aufzurufen. Der App-Wechsel kostet Zeit. Ist es 'nur' ein Wikipedia-Verweis und keine Empfehlung eines Sekundärtextes, ärgert das Hin-und-Herspringen ungemein. Im Gegensatz dazu enthüllt Reeder mit einem langen Fingerzeig die Vorschau auf die versteckte URL. So spart man diverse Webseiten-Aufrufe.
Apropos Web-Links. Der einzige Verweis auf die Original-URL findet sich am Artikelanfang. Nur so lässt sich der Beitrag im Browser öffnen. Um innerhalb vom Text dorthin zu gelangen, verliert man aber seine aktuelle Leseposition. Und das Problem tritt nicht selten auf, weil alle Textparser nicht perfekt funktionieren und man gelegentlich das Original-Layout bemühen muss um Bildunterschrift vom Fließtext zu trennen oder eine Fußnote einzusehen, die nicht abgegriffen wurde.
Positiv: Die App merkt sich Lesepositionen. Negativ: Diese digitalen Eselsohren synchronisieren sich nicht zwischen iPhone und iPad. Wer sein Gerät also wechselt, sucht umständlich den zuletzt gelesenen Absatz.
Auch Reeder strauchelt hier. Schon der Wechsel von einem Artikel zum anderen verwirft die letzte Postion. Und trotzdem bleibt das Leseerlebnis im RSS-Reader aufgrund der zuvor genannten Gründe überlegen.
Neben der Liste von abgespeicherten Artikeln, die man sich für später aufgehoben hat, darf erneut unterstrichen werden, dass Readability auf Fingerzeig gekürzte RSS-Feeds aus dem Web zieht ohne zeitraubend die Webseite anspringen zu müssen.