Spotifys Web-Streaming fernbedient

IPhoneBlog de Airfoil

Spotify setzt auf Werbefinanzierung im Web. Alle Songs des Musik-Streaming-Anbieters bezieht man ab sofort über die Desktop-App gratis, darf sich dann allerdings nicht an (zahlreichen) Werbeunterbrechungen stören. Zuvor stoppte die Wiedergabe hierzulande nach 10 Stunden im Monat.

So lohnt erstmals das Klinkenkabel zum Verstärker. Aber auch kabellose Audio-Installationen, beispielsweise AirPlay-Lautsprecher oder ein Sonos-System, das über eine PLAY:5 die Musik einer AirPort Express abspielt, profitieren vom ungebremsten Musikstrom. Dazu ist (und bleibt) das Zusatz-Programm Airfoil eine Empfehlung. Es routet den Ton aus beliebiger Software, egal ob es sich um einen Webbrowser oder die Spotify-App ohne AirPlay-Button handelt, in drahtlose Boxen.

Wer nicht regelmäßig zum Rechner läuft um einen Titel zu überspringen (der Computer mag ja vielleicht in einem anderen Stockwerk stehen), probiert die iOS-Apps Spot Remote (2.69 €; universal; App-Store-Link) oder Remoteless (2.69 €; universal; App-Store-Link) für das Musikspiel im eigenen Haus aus1.

Beide Apps benötigen einen kleinen Desktop-Helfer, der im Netzwerk die Spotify-Fernbedienung erkennt. Beide Apps sind nicht nur in der Lage explizite Musiktitel aus dem umfangreichen Online-Katalog auszuwählen (die iOS-App von Spotify spielt für nicht zahlende Kunden nur eine Zufallswiedergabe), Songs zu überspringen oder die Wiedergabe anzuhalten, sondern auch Spotify am Desktop überhaupt zu starten (falls es nicht bereits geöffnet ist).

So wird aus der Kombination von Spotify (free) + Airfoil am Mac oder PC eine fernzusteuernde Musikanlage für AirPlay-Lautsprecher (partytauglich, wenn man nicht den Laptop mit seinen Uni-Arbeiten und privaten Fotos rumreichen will). Auf welchen Boxen die Musik dann aufschlägt, bestimmt Airfoil Remote (4.49 €; universal; App-Store-Link) – ebenfalls aus der Ferne.

IPhoneBlog de Airfoil Remote

Mit einem bezahlten Abo spart man sich fast alle hier beschriebenen Umwege, aktiviert vorbereitete Wiedergabelisten und hört keine Ads. Das sollte überzeugen.

Da sich die Streaming-Anbieter durch die Lockangebote allerdings ihre Software-Features wild aufteilen und abwandeln, so das die Unterschiede nur noch schwierig zu vergleichen sind, halte ich es für fair den Spielraum der künstlichen Einschränkungen durch Setup-Tipps wie diesen auszudehnen.

In den USA startete heute übrigens Beats Music, das im Gegensatz zu Spotify und Rdio keine werbefinanzierte Alternative zum 10-Dollar-Monatspreis anbietet – sympathisch, hübsch und mit scheinbar feinen Smartphone-Apps. Aber selbst über ein US-VPN wollte mir der Dienst keinen Account verkaufen. Dann halt nicht.

Update: Spotify werte das iPad als Desktop-Rechner, das die explizite Song-Auswahl ermöglicht. (Danke, Sait!)


  1. Beide Apps sind nicht hübsch, funktionieren aber. Mir gefällt Remoteless, mit seinem Versuch das iOS-7-Design zumindest in Ansätzen aufzugreifen, besser.