Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas (+ Video)
„Good artists copy, great artists steal“ – oder wie war das? Den einzigen ernsten Vorwurf den ich Oceanhorn: Monster of Uncharted Seas (7.99 €; universal; App-Store-Link) mache: zu viel Zelda, zu wenig Platz für eigene Ideen.
Ansonsten stimmt’s: Die Story ist simpel aber liebevoll erzählt; das Action-Adventure-Gameplay baut sich mit zunehmender Spielzeit auf. Genau wie der SNES-Klassiker, der hier eindeutig als Vorbild diente, springt unser kleiner Held nicht, wirft aber fleißig Bomben und zückt zur Verteidigung Schwert und Schild.
Der Touch-Controller, auch bekannt als eure Finger, treffen zielsicher. Die größte Errungenschaft ist jedoch die aufgeräumte UI, die sowohl auf dem iPhone wie auch iPad funktioniert. Mit dediziertem Controller-Support unter iOS 7 ist der Titel sogar schon vorbereitet auf die anstehende Gamepad-Flut.
(Kistenschiebe-)Rätsel und immer wiederkehrende Gegner sind keine große Herausforderung. Die Action ist nicht so diszipliniert strukturiert wie seine Vorlage. Es überraschen kleine Details (fliegende Holzspäne wenn man auf einen Baumstamm eindrischt oder knisternder Feuer-Sound), unser Protagonist hängt aber auch öfters mal zwischen den Polygonen. Und trotzdem fühlte ich mich mit meinen jetzt investierten 3.5 Stunden an Spielzeit grandios unterhalten.
Insgesamt sprechen wir über 10+ Spielstunden bei der die Musik von Nobuo Uematsu und Kenji Ito heraussticht. Mit Kopfhörern verwandelt sich die Welt in eine 16-Bit-Hommage. Sowohl die Sprecher wie auch die Hintergrund-Kompositionen sind bereits den Ausflug ins Königreich Arcadia wert. Selbst die gut formulierten deutschen Untertitel, eine insbesondere von Nintendo gepflegte Kultur, fallen positiv aus.
Oceanhorn ist kein Zelda, bedient sich aber so deftig an seinem Leitbild, dass man mit einem Hang zu dieser Welt nur schwer am Titel ohne In-App-Käufe oder Werbebanner vorbeischaut. Oceanhorn ist knuddelig, gar nicht mal so einbahnstraßig und einfach exzellente Unterhaltung.
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* Alle selbstproduzierten Videos gibt es auch im Podcast. Aber das wisst ihr ja schon.