Kurzschwert und Kaffeekränzchen: Warhammer Quest

Rodeo Games versteht es rundenbasierte Strategie-Erlebnisse aus Top-Down-Perspektive in Szene zu setzen. An Hunters 2 (4.49 €; universal; App-Store-Link) habe ich mich abgearbeitet (aber nie darüber geschrieben); Warhammer Quest (4.49 €; universal; App-Store-Link) nuckelt seit gestern ständig am iPad-Akku. Und das, obwohl ich mich im ‚Games Workshop‚-Universum nie zuhause fühlte.

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Zuallererst ist es die stimmungsvolle ‚Pen & Paper‘-Brettspielatmosphäre, die mit einer tragenden Sound-Deko, gut übersetztem (deutschen) Textwerk sowie mittelalterlicher Stadtkulisse und feuchtem Höhlenklima eine Prise Pathos über den Bildschirm kippt.

Mit vier Kämpfern, ein axtschwingender Zwerg, ein Barbar mit Schwert sowie ein zaubernder (!) Magier und ein bogenschießender Elf, zieht ihr durch dunkle Gemäuer und schnetzelt Orks und Goblins. Das Würfelglück entscheidet für beide Seiten wie blutig die Treffer ausfallen. Eine zusammenhängende Geschichte lese ich nicht. Die Erzählstruktur der episodenhaften Abschnitte ist jedoch stimmig.

Goldtaler, die das Training für die nächste Erfahrungsstufe der Horde bezahlen, finden sich nicht in Schatztruhen sondern werden in den zentral platzierten Kämpfen erworben. Das hört sich nicht nur repetitiv an, das ist es auch. Und trotzdem macht es ungeheuer Spaß – ähnlich dem Aufleveln in Diablo-Dungeons.

Clever eingebunden ist das Ausrüstungsmenü, das sich durch die Drehung des iPhones oder iPads über die Portrait-Position aufklappt. Um iCloud-Savegames kümmert sich Warhammer Quest automatisch – sogar innerhalb von Dungeons. Einen Mehrspielermodus halte ich für eine sichere Update-Wette – er würde nur zu gut hierher passen.

Streiten lässt sich (wie immer) über die Wertigkeit der In-App-Käufe. Zusätzliche Krieger (Erzmagier, Trollslayer und Priester) sowie ein Add-On, das eine neue Region mit zusätzlichen Städten, Dörfern und Feinden freischaltet, bedürfen keiner Diskussion.

Die Goldtaler-Pakete, im Bündel zu 2.69 €, 8.99 € oder 26.99 €, nehmen euch einige Grinding-Stunden ab. Ohne erspielte Erfahrungspunkte, die es nicht einzukaufen gibt, geht’s jedoch nicht weiter. Mit fortlaufender Spielpraxis gibt es dann aber auch wieder Geld – ‚ausbalanciert und gerecht‘ ist dazu mein Eindruck nach den ersten vier (von insgesamt 25+ versprochenen) Spielstunden.