Scannt, erkennt und spricht: Prizmo 2
Die Texterkennung von (Smartphone-)Kameras erzielt noch nicht ansatzweise die Ergebnisse üblicher Scanner. Für ‘Quick & Dirty’ reicht’s mittlerweile jedoch locker. Und die Vorteile liegen auf der Hand.
Prizmo (5.49 €; universal; App-Store-Link) fand sich erstmals im Dezember 2010 auf meinem iPhone. Version 2.0, seit gestern im Download-Verzeichnis, räumt mit einigen angestaubten UI-Elementen auf. Eine kurze Erwähnung ist überfällig.
Prizmo 2 Video Trailer from Creaceed on Vimeo.
Die Software scannt, erkennt und spricht, geht dem Anwender dabei aber aus dem Weg. An nervigen Dialogen und Pop-up-Menüs wurde gespart – Maccessibility lobt die (VoiceOver-)Bedienungshilfen.
Aus (weißen) abfotografierten (Webseiten-)Texten (beispielsweise von einem iPad) oder aus Papierbüchern entstehen hervorragende Ergebnisse. Magazin-Artikel, die schwarzen Text auf einen farbigen Hintergrund malen, dreht man für eine präzise Wörterfindung die Farbe aus dem Bild. Die manuelle Nachbearbeitung ist simpel und verständlich.
Teilweise wirft die Software einzelne Textkästen in ihrer (logischen) Reihenfolge durcheinander – auch das lässt sich von Hand korrigieren. Fließtext durchpflügt die App zuverlässig. Stimmt die Erkennungsrate, funktioniert auch die automatische Übersetzung und das Vorlesen mit Hilfe der zusätzlichen Sprecher (ich habe jeweils 2.69 € für die deutsche Stimme ‘Julia’ und den britischen Sprecher ‘Graham’ nachgeworfen).
Der Export als reines Textdokument verkennt in der aktuellen Version deutsche Umlaute. Kopiert man die Textzeilen jedoch in die Zwischenablage, kommen in der Ziel-App auch ä, ö und ü an. Diesen Bug habe ich dem Entwickler-Team bereits zugesteckt.
Mein Desktop-Scanner hat trotz Prizmo zwar noch (lange) nicht ausgedient, für eine schnelle OCR-Digitalisierung (unterwegs) ist die 5-Euro-Anwendung auf dem iPhone und iPad jedoch die perfekte Ergänzung.