‚Scanner Pro‘ träumt den Traum vom papierlosen Büro
Scanner Pro (5.49 €; universal; App Store-Link) erhält nach über 10 Monaten ein Update. Version 4.0 kommt erstmals als Universal-App, streift sich das (mittlerweile obligatorische) Retina-Grafikgewand über und verbessert die Technik seiner Bildanalyse. Mit einem ruhigen Händchen lässt sich Papiertext beeindruckend flott und in hoher Qualität digitalisieren.
Egal ob Rezept oder Rechnung: Die App des PDF-Experten ‚Readdle‚ produziert gut lesbare Dokumente, die anschließend in die vertrauensvollen Hände von Google Docs, Evernote oder Dropbox gegeben werden. Alternativ lässt sich das erstellte JPEG oder PDF mit anderen iOS-Apps, wie beispielsweise PDF Expert, öffnen und über Anmerkungen verfeinern. Speziell der Upload zu den Online-Diensten fiel in meinem Testlauf nach diesem großen Versionssprung noch sehr holprig aus.
Des Weiteren tut sich die App schwer zu erraten welchen Textblock der Benutzer mit seinem Foto ins Auge gefasst hat. Selbst klar getrennte Absätze müssen in den meisten Fällen noch manuell ‚eingezäunt‘ werden. Gegenüber der iPhone-Version knipst die iPad-Software nicht mehrere Bilder in Folge. Insbesondere mehrseitige (Magazin-)Artikel oder Anschreiben, die man aufgrund ihrer kleinen Schriftgröße besser auf zwei Fotos verteilt, verarbeitet die iPad-Version nicht zeitsparend in einem Abwasch.
Seit Jahresbeginn schicke ich jede relevante Rechnung für die (Umsatz-)Steuer zu Evernote. Damit sortiere ich PDF-Belege schon von unterwegs aus meinem Posteingang und muss mich nicht mehr darum kümmern von wo (und wie) ich Zugriff auf die Buchhaltung habe. Größter Vorteil ist jedoch die Erkennungsmagie, die der Online-Dienst über die Datenbank streut um nach Schlagworten einzelne Datensätze wieder aufzuspüren. Insbesondere für Dokumente, die mit dem iPhone- und iPad-Scanner erstellt wurden, minimiert sich so die ‚Nachbearbeitungszeit‘ erheblich.
Mit Scanner Pro will man nicht das Grundschulzeugnis seines Erstgeborenen für die Ewigkeit festhalten. Alles was jedoch ’nur‘ in leserlicher Form fürs papierlose Archiv bestimmt ist, lässt sich mittlerweile gut aus dem Handgelenk über die Kameras eines aktuellen iPhones oder iPads ablichten.