iPhoto für iOS: eine Apple-Flagship-App?
Die erste Woche mit iOS-iPhoto (3.99 €; universal; App Store-Link) ist durchlebt und meine Gefühlswelt gegenüber Apples neuem Foto-Werkzeug für iPhone und iPad steckt irgendwo zwischen Faszination und Unverständnis fest. Alles dreht sich um den Design-Ansatz der Software; die dahinterstehende Technik steht nicht zur Debatte – insbesondere wenn man den geringen Verkaufspreis berücksichtigt. Mehr Bildmanipulation für weniger Geld ist schwer zu finden. Es ist die UI, die mit versteckten Gesten, unbeschrifteten Buttons und keinerlei Feedback für ihre Nutzer in den Spaß der Foto-Kosmetik grätscht.
Die drei aufgeführten Kritikpunkte sind dem Artikel „iPhoto’s Mystery Meat Gestures“ von Lukas Mathis entnommen, der Apples neuer Software fair aber konsequent auf die Finger klopft.
In addition to having many hidden gestures, iPhoto also commits the mortal sin of only showing the effect of many gestures once the gesture is finished. […] And even if you realize what the buttons do, and manage to hit them with your finger, it’s often not clear how they work. Sometimes, you tap a button to activate a mode, but then you also have to do some other gesture (like sliding your finger over the picture) to trigger the actual effect. […]
It’s easy to find flaws in iPhoto, but it’s important to remember that Apple is sailing uncharted waters here.
Neuland? Unbestritten! iPhoto fühlt sich unsicher seiner eigenen Identität. Es kann sich nicht entscheiden wie viel ‚Pro-Tool‘ in ihm steckt und wie eine moderne Benutzerführung dafür aussieht. Das wäre alles gar kein Thema wenn wir über irgendeine Drittanbieter-Software aus dem App Store diskutieren würden. Apples Programme hingegen übernehmen gewöhnlich die Gruppenführung, mit Vorbildcharakter. Sie fungiert in der Regel als Blaupause und (Qualitäts-)Maßstab für andere Entwickler.
Diese erste iPhoto-Version weckt unbestritten (mein) Interesse, leistet sich im Schnitt jedoch zu viele Flüchtigkeitsfehler und Anfänger-Pannen in der Benutzeroberfläche. Auch nach sieben Tage sitze ich noch viel zu häufig schulterzuckend vor dem Programm. Noch habe ich allerdings nicht aufgegeben.