Zwei iPad-Notizbücher: Noteshelf und Penultimate
Apples Standard-App ‚Notizen‚ befindet sich seit 2007 auf jedem iOS-Gerät. Selbst mit der iPad-Veröffentlichung überarbeitete Cupertino das Programm für kurze Vermerke nicht sondern pumpte lediglich die Bildschirmgröße auf. Und was passiert wenn man dort einen neuen Gedanken festhalten möchte? Auf dem großen gelben Blatt öffnet sich eine kleine Tastatur mit vielen Buchstaben. Nein, ernsthaft: Warum kann ich meine kurze Idee nicht per Handschrift oder über eine Skizze auf dem digitalen Post-it einfangen?
Drückt man das iPad einem Kind zum Malen in die Hand, zeigt sich der Missstand innerhalb weniger Sekunden deutlich. Unzählige App-Store-Programme demonstrieren obendrein, was für eine unterhaltsame Etch-A-Sketch-Schreibtafel das Tablet darstellt. Warum diese Eigenschaft nicht in der mitgelieferten Standard-Software abgebildet ist, bleibt eine dieser ewig unbeantworteten Apple-Fragen.
Der Bedarf an erwachsenen Notiz-Programmen ist auch aus diesem Grund entsprechend groß. Meine bisherige Empfehlung lautete Penultimate (0.79 €; App Store-Link) – übersichtlich, preiswert und durch ein klares Layout intuitiv zu bedienen.
Noteshelf (4.99 €; App Store-Link) behält diese Übersichtlichkeit weitgehend bei, pfropft allerdings wesentlich mehr Funktionen ins digitale Moleskine. Individuelle Cover erzeugen einen Wiedererkennungswert im Notizbuch-Regal. Ein eigener Store bietet neue Buchdeckel-Designs und zusätzliche Papiermuster zum Kauf – vom Wochenplaner über Sudoku bis zur Skizze von einem Handballfeld, auf dem die Spielzüge für die nächste Partie geplant werden.
Die Multitouch-Gesten mögen beiden Apps nicht sonderlich und fordern dazu auf, diese in den Einstellungen zu deaktivieren. Clever ist die digitale Handballenauflage, bei der man sein Gelenk bequem im unteren Bildschirmbereich ablegt ohne das diese Eingaben vom iPad verarbeitet werden. Noteshelf lässt euch die ‚Touch-Free-Zone‘ ganz nach Geschmack einstellen. Eine Lupen-Funktion vergrößert die gezeichneten Pixel zur Bearbeitung. Ein Export zu Dropbox oder Evernote, als PDF- oder Bild-Datei, befördert die Mitschriften und Kritzeleien beider Programme zurück auf den klassischen Dateibaum.