[iPad-App] Instacast HD
Instacast HD (3.99 €; App Store-Link) ist der iPad-Bruder, den meine Lieblings-Podcast-App fürs iPhone bis heute nie hatte.
Größter Vorteil: der iCloud-Sync. Dieser sortiert nicht nur die abonnierte Podcast-Mediathek sondern vergleicht auch dessen Zählerstände. Besonders für Audio-Sitzungen, die gerne ihre 90-Minuten-Grenze sprengen, ist genau dies ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Der Sync geschieht, je nach Reaktionszeit von iCloud und Konfiguration der iOS-Apps, fast ohne Verzögerung.
Dabei gab’s einen zumindest interessanten Fehler, dessen Lösung mich die letzten drei Stunden beschäftigt hat. Kurzer Ausflug in die iOS-Grundlagen: Löscht man ein Programm vom iPhone oder iPad, löscht man auch dessen Einstellungen und Datensätze. (Backup-)Ausnahmen einmal ignoriert, bekommt man mit einem frischen App-Store-Download wieder ein jungfräuliches Programm. Was für visierte versierte Anwender öfters ein Ärgernis ist, vereinfacht den grundsätzlichen (Installations-)Umgang mit Software erheblich.
Durch iCloud kommt neuerdings eine zusätzliche Daten-Raststätte hinzu, die für (App-)Präferenzen und Konfigurationen verwendet werden kann – einzusehen unter -> Einstellungen -> iCloud -> Speicher & Backup -> Speicher verwalten. Auch Instacast führt unter ‚Dokumente & Daten‘ seine kleine Online-Datei. Der Vorteil: Solltet ihr eine ’saubere‘ App-Store-Installation durchführen, müssen nicht noch einmal alle Podcast neu abonniert werden.
Lange Rede, kurzer Fehler: Instacast tauchte mit seinem Datensatz an dieser Stelle nicht auf und ließ sich auch nicht zu einem Sync überreden. Den Fehler konnte ich nur am Desktop beheben, indem ich unter OS X zu -> Library -> Mobile Documents navigierte und einen ‚feststeckenden‘ Präferenz-Ordner löschte. In ausführlicher E-Mail-Rücksprache mit Instacast-Entwickler Martin Hering konnten wir die Verantwortlichkeit auf Apples iCloud-Service abwälzen.
Der Hinweis sei an dieser Stelle in seiner Ausführlichkeit erwähnt, weil vor ein paar Woche genau jener Ordner als „Dropbox light“ für den ‚geheimen‘ Datenaustausch durch die Presse geisterte. Ich hatte nie versucht, darüber Dokumente zwischen zwei Macs zu übertragen und würde aufgrund des oben geschilderten Problems auch stark davon abraten.
Zwei oder drei lobende Worte noch zu Instacast HD: Insbesondere Video-Podcasts bieten sich als Abo auf dem iPad an, die über das AirPlay-Feature auch dem TV oder Rechner zugeworfen werden können. Die Spalten-Darstellung ist intuitiv aufbereitet und formatiert speziell Shownotes übersichtlich. Dort hinterlegte URLs lassen sich ohne App-Wechsel aufrufen.
Die Steuerelemente für die Audio-Wiedergabe sind mir persönlich unter dem Podcast-Cover zu versteckt. Die Episoden-Liste des Feeds ist dagegen ein Segen. Genauso die Sortierung und dessen Animation um unterschiedliche Podcasts in der Listendarstellung anzuordnen.
Man könnte sich ohne Probleme noch über Stunden in Details verlieren. Für mich steht allerdings fest: Instacast HD ist als dedizierte Podcast-App kein Vergleich gegenüber dem mittlerweile untragbaren iTunes-Sync sowie Apples Musik- und Video-Software am iPad für diese Art von Dateien.