Google zeigt Android 4 und das Galaxy Nexus
Einen Technikmix, wie ihn jetzt das Galaxy Nexus bietet, hatten viele Apple-Fans auch für ein iPhone 5 erhofft, mussten sich dann aber doch mit dem iPhone 4S zufrieden geben. […] Dass Googles Android seinen Status als populärstes Smartphone-Betriebssystem mit der Version 4.0 ausbauen wird, ist kaum anzuzweifeln.
Es gilt, vier Millionen verkaufte Geräte in drei Tagen zu schlagen. Darauf bin ich sehr gespannt. Aber widmen wir uns ein paar ernsthafteren Ausführungen…
Die Hardware, mit der sich Google für die nächsten Monate ein eigenes Aushängeschild für sein Betriebssystem gebastelt hat, ist durch den ‚geschwungenen‘ Formfaktor fast ausschließlich im Hochkantformat zu benutzen – trotz gigantischen 4.65-Zoll. Das kann man so machen, muss allerdings damit rechnen, das einigen Software-Drittanbietern (für Spiele…) dies nicht gefällt.
Es ist durchaus bemerkenswert, das Google dem Hause Samsung alle Aufmerksamkeit zukommen lässt und das eigene Motorola-Team, mit seinem gestern vorgestellten Droid RAZR, jede Show stiehlt. Außerdem: Im Gegensatz zum Galaxy Nexus, das mit Android 4.0 im November kommt, eiert das Droid erstmal mit Android 2.3.5 über die Ladentresen – ebenfalls im November.
Version 4.0 vom Google-OS scheint insgesamt eine gelungene Weiterentwicklung, die sich erfolgreiche Elemente aus Windows Phone 7 (Kalender- und Schrift-Optik), WebOS (Schnipsen von Karteikarten, ein Task Manager und ‚Touch to Share‘) sowie iOS (Screenshots, Notifications, Ordner und Browser-Tabs) abschaut. Nette Neuerungen: ‚Face Unlock‘ und eine erweiterte Übersicht des persönlichen Verbrauchs an Mobilfunktdaten. Hier ist der Link zur kompletten Keynote.
Obwohl man das Streben nach einem einheitlichen Look & Feel, das scheinbar auch über mehrere Geräte und Anbieter transportiert werden soll, deutlich merkt, bleibt Android ein komplett gegensätzlicher Ansatz zu iOS und auch Windows Phone 7. Das ist nicht schlecht, aber beachtenswert.
Steve Ballmer sagte am gestrigen Dienstag auf dem Web 2.0 Summit:
You don’t need to be a computer scientist to use a Windows Phone…but I think you do to use Android.
Auch wenn’s mir schwer fällt dem antivisionären Microsoft-Oberhaupt Recht zu geben, er stolperte hier über ein weiterhin valides Argument.