Evernote schreibt Rich Text und schaut in ausgeliehene Notizbücher
Evernote, der Online-Sync-Service, der sich selbst gerne als digitales Gedächtnis bezeichnet, blickt mittlerweile stolz auf 12 Millionen Nutzer. Im vergangenen Herbst waren es gerade einmal fünf Millionen. Die iPhone- und iPad-App (kostenlos; App Store-Link) genießen an diesem Zuwachs sicherlich ihren (kleinen) Anteil.
Das soeben veröffentlichte Update auf Version 4.1.0 reißt in Bezug auf seinen Funktionsumfang keine Bäume aus, unterstreicht jedoch in kleinen Schritten das konstante Engagement der Weiterentwicklung. Diesmal neu: Text lässt sich stylen und Notizbücher verteilen. Allerdings ist es noch nicht möglich, ‚Shared Notebook‘ am iOS-System zu editieren.
Ich benutze den digitalen Aktenordner zum Abspeichern von Webseiten – ganzen Webseiten. Meistens handelt es sich dabei um News oder Gerüchte, die sich durch ein (Offline-)Abbild in Retrospektive nachvollziehen lassen. Hilfreich ist dies zur Überprüfung (welche Texte wurden nach dessen erster Veröffentlichung noch verändert?) oder für den Zweck der Recherche. Über Suchbegriffe lassen sich beispielsweise extrem süffisant die Namen von fleißig prognostizierenden ‚Analysten‘ herausfiltern, die immer wieder durch schlechte Vorhersagen auffallen.
Im letzten Monat habe ich (mal wieder) damit begonnen, kleine Rechnungen von Unterwegs einzusammeln. Die Fotos der Kaufbelege knipst der ‚JotNot Scanner‚ (0.79 €; App Store-Link). Die Bilder landen in einem eigenen Monatsordner, den ich mir bei Lust und Laune für die Finanzen einmal vorknöpfen kann. Die Freemium-App verfolgt weiterhin eine komplett ordnerloser Dateiverwaltung (gar nicht so Apple untypisch), an die ich mich in diesem Bereich sehr schnell gewöhnt habe.
Doch in der heilen Evernote-Welt schimmert nicht alles grasgrün. Seit der Veröffentlichung von Safari 5.1 funktioniert der Clip-Button zum Erfassen von Webseiten nicht mehr. Das Bookmarklet ist kein Ersatz, weshalb derzeit Googles Chrome in die Bresche springen muss. Außerdem bin ich noch unschlüssig über die erste Unternehmens-Akquisition von meinem heiß geliebten ‚Skitch‘ (kostenlos; MAS-Link). Das ungute Gefühl wird bestärkt von der neu veröffentlichten Android-App des Screenshot-Programms, die völlig sinnfrei daherkommt.
Deshalb bleibt zu hoffen, dass zumindest die (von mir täglich verwendete) Mac-Anwendung in ihrer jetzigen Form schlicht und ergreifend in Ruhe gelassen wird.