App-Store-Benefit: Preis und Auffindbarkeit
Auch zwei Jahre und elf Monate nach der App-Store-Eröffnung fasziniert (mich) weiterhin das Konzept im Umgang mit Software. Insbesondere der (zugegeben kleine) Aspekt von Wissen, das auf unterschiedliche Art und Weise, in neuen Formaten und Verpackungen, im Unterschied zu früher mühelos zugänglich wird. Dies betrifft sowohl die Problematik Preis wie auch Auffindbarkeit – zwei Gesichtspunkte, die das Web bislang nur unbefriedigend beantwortet.
Ohne Frage: Die geschlossene App-Store-Politik gab häufig Anlass zur Kritik. Doch immer wieder, wenn Titel, wie in diesem Fall die iPad-App ‚British Library 19th Century Collection‘ (kostenlos; App Store-Link) den Store erreichen, blitzt (für mich) ein Mehrwert auf.
Im ersten Schub gibt’s in dieser (Gratis-)Fassung 1000 hochauflösend gescannte Bücher der britischen Nationalbibliothek – von Wissenschaftsforschung über Frankenstein bis Charles Dickens. 60.000 gemeinfreie Bücher sollen im Spätsommer zum kleinen Unkostenbeitrag folgen.
Diese App könnte problemlos auch im Browser leben. Dort jedoch von Google gefunden zu werden und entsprechende Zahlungsmethoden anzubinden, stösst auf (altbekannte) Probleme. Ich habe keine Ahnung, welche Mittel und Wege sich dafür das Web in den nächsten Jahren erarbeitet. Genauso nebulös steht die Bewältigung des Informationsüberflusses im App Store zur Diskussion.
Festhalten wollte ich an dieser Stelle lediglich, dass neben ermüdenden Diskussionen über die Finanz-Planung von Verlagshäusern und abgelehnter Trivial-Software, täglich ganz viele großartige Kleinigkeiten verfügbar (und viel zu wenig beachtet) werden. Egal wie die Geschichte ausgeht, die letzten drei Jahren setzten (und hinterlassen) eine kulturelle Zeitmarke.