‚Orientator‘: Gyroskop-Infos für (Entwickler-)Screencasts
Feine Idee aus der deutschen Entwicklerschmiede Boinx Software: iOS-App ‚Orientator‚ (kostenlos; App Store-Link) übermittelt iPhone- oder iPad-Lagesensoren an die Mac-Videosoftware BoinxTV. Als zusätzlicher Video-Layer lassen sich diese Infos auslesen, mitschneiden und ‚veredeln‘ anschließend Aufzeichnungen aus anderen Quellen.
Verständlich? Nicht wirklich. Hier ein Praxisbeispiel. Nehmen wir an, ich bin iOS-Entwickler eines Rennspiels und möchte – wie dies zum guten Ton gehört – ein Demo-Video meines Spiels auf YouTube stellen. Lediglich den Bildschirm mit einer Kamera abzufilmen, ist (qualitativ) begrenzt sinnvoll. Sich ausschließlich auf die direkte iPad-2-Bildschirmausgabe zu stürzen, verschmäht die (Lenkrad-)Bewegungen des Spielers. Ebenfalls suboptimal, weil ich natürlich zeigen möchte, wie temperamentvoll man am Touchscreen zappelt. Bleibt schlussendlich nur der iOS Simulator und viele Final-Cut-Stunden.
Mit uneingeschränktem Zugriff auf den Programmcode lässt sich jedoch das LibOrientator Framework in der eigenen App einflechten. Anschließend werden alle benötigten Sensor-Daten an die Desktop-Software weitergegeben. Für Entwickler ideal, für Screencast-Produzenten – ohne Source-Code-Zugang – wenig hilfreich. An dieser Stelle schaltet sich jedoch die iOS-App ‚Orientator‚ ins Spiel ein…
Mit ein bisschen Bastelgeschick klebt man ein Zweit-iPhone an die Rückseite des iPads. Das Telefon übermittelt per WiFi die erwünschten Positionsdaten an die Desktop-Software. Das iPad 2 hingegen kümmert sich wie bisher um die Video-Ausgabe vom Spiel. Filmschnipsel und Geräte-Positionen lassen sich anschließend gemeinsam in entsprechende Bild- und Darstellungs-Formate quetschen.
Kurze Nachbemerkung: BoinxTV leistet mir als Aufnahmesoftware über eine Intensity-Pro-Steckkarte und den ‚Digital AV Adapter‘ für die iPhoneBlog-Videopodcasts (iTunes-Link) bereits seit mehreren Monaten exzellente Dienste.