‚Plizy‘ feiert die TV-Renaissance
Eigentlich wollte ich in der gestrigen Nacht nur noch einmal schnell reinschnuppern; dann sind es doch zwei geschlagene Stunden geworden.
Video-Verwalter ‚Plizy‚ startete vergangenen Donnerstag in eine private Beta-Runde und führt bereits seine dazugehörige iPad-App im Store (kostenlos; App Store-Link). Ohne Einladung lässt sich damit derzeit allerdings nichts anfangen*.
Ohne Superlativ-Hemmungen beschrieb TechCrunch die Anwendung bereits als ‚Flipboard-meets-Pandora for video‚.
Das Konzept lehnt sich eher der bereits verfügbaren Showyou-App (kostenlos; universal; App Store-Link) an, die Videos vom eigenen Facebook- und Twitter-Konto in eine Remix-Schleife mischt.
Zusätzlich lassen sich Internet-TV-Stationen wie von 1Up, CNN oder Marvel abonnieren. Dessen aufgezeichnete Shows, Trailer oder News-Sendungen gruppieren sich um eine nicht näher spezifizierte Empfehlungs-Maschine. Entsprechende Technologie möchte ‚Plizy‘ bereits als Patent angemeldet haben.
In den ersten Minuten laufen die Shows jedoch noch relativ chronologisch ‚vom Band‘. Dies lässt sich am Twitter-Zeitstrahl mitverfolgen.
Die Benutzer-Oberfläche verwirrt den Konsumenten jedoch nicht mit massenhaft Meta-Informationen. Lediglich der Veröffentlichungszeitpunkt, sein Autor und vielleicht noch eine erste Beschreibungszeile finden sich im Fußzeilen-Banner.
‚Plizy‘ spricht unverblümt das Problem der Unübersichtlichkeit von Videoangeboten im Netz an. Hier abonniert man einen Kanal und konsumiert dann wie vor einem Fernsehsender, bei dem man durch unterschiedliche Programme schaltet. Wie lernfähig der Algorithmus ist, um wirklich die Zuschauer-Vorlieben zu erkennen und später zu erfüllen, muss sich noch zeigen. Die ‚Create-your-Channel‚-Funktion ist derzeit noch ohne sinnvolle Treffer.
Auch wenn ‚Plizy‘ sich im Werbevideo ziemlich ’sozial‘ zeigt, rückt dessen Darstellung für den Zuseher weitgehend in den Hintergrund. Anhänger der Zapping-Kultur begrüssen die fremdbestimmte Abwechslung sicherlich.
- Mein Plizy-Account bietet mir fünf weitere Einladungen an, die ich gerne gegen einen Kommentar im Laufe des heutigen Tages verteile. Falls dadurch mehr ‚Beta-Invites‘ entstehen (was ich nicht weiß), könnte man diese ebenfalls hier weitergeben.
Belustigende Randnotiz aus der Kategorie ‚Video‘: Googles neuer Filmverleihservice im (US-)Android Market verweigert aus „Copyright-Schutz“ seinen Dienst auf gerooteten Geräten. Das hat sich niemand ausgedacht, sondern steht wörtlich so in der Google-Hilfe.
You’ll receive this „Error 49“ message if you attempt to play a movie on a rooted device. Rooted devices are currently unsupported due to requirements related to copyright protection.
Daher meine heutige Leseempfehlung: „The meaning of open“ aus dem offiziellen Google Blog.