Microsoft, HTC, Nokia und Sony Ericsson kämpfen gegen Apples EU-Marke ‚App Store‘
Microsoft verklagt Apple, Apple verklagt Amazon und Amazon verklagt Apple. ‚Stein des Anstoßes‘ ist die simple Wortkombination ‚App Store‚ oder auch ‚Appstore‘ geschrieben, die Apple in Europa als Marke eintragen ließ. In den vergangenen Tagen schlossen sich HTC, Nokia und Sony Ericsson den juristischen Sperenzchen von Microsoft und Amazon an.
„Today’s filings by HTC, Nokia, Sony Ericsson, and Microsoft, like Amazon’s recent action, demonstrate the breadth of opposition to Apple’s unsupportable claim of exclusivity,“ a Microsoft representative said in a statement.
Natürlich bleibt an keiner Stelle unerwähnt, dass Steve Jobs höchstpersönlich die anderen Marktteilnehmer als ‚App Store‘ bezeichnete. Dies geschah in der Telefonkonferenz zur Erläuterung der Geschäftszahlen im vierten Jahresquartal 2010.
In addition to Google’s own app marketplace, Amazon, Verizon, and Vodafone have all announced that they are creating their own app stores for Android. So there will be at least four app stores on Android, which customers must search among to find the app they want, and developers will need to work with to distribute their apps and get paid. This is gonna be a mess for both users and developers.
Ob eine solche Äußerung den Ausschlag für eine juristische Beurteilung geben kann, weiß ich nicht. Was ich dagegen weiß: Dieses ganze Spektakel ist großer Quatsch. Von allen Seiten.
Die Wort-Zusammensetzung ‚App Store‘ soll zu generisch sein? Ein Microsoft-Sprecher verglich dies gegenüber CNet mit einem ‚Toy Store‘ oder ‚Book Store‘.
‚App store,‘ like ‚toy store‘ or ‚book store,‘ is a generic term that should continue to be available for everyone to use for stores that sell apps.
Klar. Aber wer erinnert sich nicht an die guten alten Zeiten, in denen Microsoft um das Warenzeichen ‚Windows‘ kämpfte – weil es „Kunden schützt„. Die gesamte ‚Trademark‘-Liste aus Redmond führt weitere Schmankerl im Programm: Internet Explorer, Freelancer oder Backstage. Facebook versucht seit letztem Jahr die Worte ‚like‘, ‚wall‘, ‚poke‘ und ‚face‘ zu sichern.
Das Spiel um Namensrechte scheint mittlerweile soweit aus allen Rudern gelaufen zu sein, dass man als großer Konzern gezwungen ist, mitzuspielen. So kommt es zumindest mir als Laie vor.
Was jedoch keine Zuschreibung von Markennamen ändert, ist dessen umgangssprachliche Bezeichnung. Außerdem bezweifle ich, dass die Wortwahl ‚Android App Store‘ – anstatt ‚Android Market‘ – dem Apple Geschäft großflächig schaden würde.
Klar ließe sich argumentieren, dass neue Nutzer die Unterschiede nicht mehr auseinander halten können. Aber um genau dies zu vermeiden, würde ich als Unternehmen selbst auf ‚eindeutigere‘ Bezeichnungen setzen. Warum wird aus ‚App Store‘, ‚iBookstore‘ und ‚iTunes Store‘ eigentlich kein einheitlicher ‚Apple Store‘?
Aber wahrscheinlich würde auch dann irgendwer, irgendwen irgendwie verklagen.
“This is not something that the general public needs to get bent out of shape about,” said Jessica Stone Levy, a Denver-based trademark lawyer. “This is really corporate maneuvering.”
The greater concern among Silicon Valley observers is the vast amount of time and money that these companies are spending in trademark proceedings that may amount to little more than gamesmanship. Rather than fighting over little words, the innovators of the Information Age could be busy, well, innovating.