[update] WSJ-Bericht: Time Inc. erzielt Magazin-Deal mit Apple

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Ab dem heutigen Montag haben bestehende Print-Abonnenten des größten US-Verlegers Time Inc. kostenfreien Zugriff auf die digitalen Publikationen am iPad. Dazu zählen Angebote wie Time Magazine (kostenlos; App Store-Link), Fortune Magazine (kostenlos; App Store-Link) oder Sports Illustrated Magazine (kostenlos; App Store-Link). Bislang mussten (zahlende) Abo-Kunden die digitalen App-Store-Ausgaben für das iPad noch einmal erwerben. Durchschnittlich kostet eine Ausgabe, die per Apples ‚In-App‘-Kauf bezahlt wird, rund 4 Euro.

Bisherige Ausnahme: People Magazin (kostenlos; App Store-Link) bietet bereits ein Benutzerkonto an, um Kunden des bedruckten Heftes auch einen kostenfreien App-Zugang bereitzustellen.

IPhoneBlog de People

Informationen über die bevorstehenden Änderungen entstammen einem Bericht des Wall Street Journal. Bislang findet sich keine Aktualisierung der Anwendungen im App Store, die einen Login für die Magazine kredenzt. Weiterhin ungeklärt: Handelt es sich um ein individuelles Abkommen zwischen Time Inc. und Apple oder dürfen auch andere Verleger damit rechnen, ihre bestehende Kundschaft mit einem Benutzerkonto kostenfrei am iPad mitlesen zu lassen.

Die zweite entscheidende Frage dürfte sich auf den Abo-Zwang zur vermuteten Frist am 30. Juni beziehen, bei der die Inhalte aus iPad-Anwendungen zwingend eine Möglichkeit zum direkten Abo bereitstellen müssen.

Time Inc. executives say Mr. Edelson, who is Time Inc.’s general counsel, has quietly been spearheading talks with Apple for some time and meeting frequently with Eddy Cue, Apple’s vice president of Internet services. They say the latest deal to make iPad editions free for print subscribers is a sign the two sides are moving closer.

Apple declined to comment.

Update

IPhoneBlog de Time Fortune

Entsprechende Aktualisierungen der Apps finden sich mittlerweile im App Store ein.

Da explizit von einem ‚Deal‚ zwischen Apple und Time Inc. die Rede ist – Fortune Magazine selbst berichtet darüber und wählt diese Worte – gehe ich davon aus, dass (zumindest für diesen Anbieter) das Angebot vorerst auf unbestimmte Zeit gilt. Das bedeutet: Time Inc. kann durch eine kostenlose ‚Beigabe‘ der digitalen iPad-App preisgünstige Print-Angebote schnüren.

Als ein solches Beispiel kramt Philip Elmer-DeWitt ein $15 US-Dollar Jahresabo (plus Radiowecker) mit kostenlosem iPad-Magazin-Download hervor:

It also means that thanks to the special Senior Citizen Offer I received in the mail last week, I can read Time Magazine — a publication on which I labored for 27 years — for $0.283 an issue on a free iPad app, down from the $4.99 Time Inc. was charging me the day before. And I get a free Ultronic Multi-Functional Global Clock Radio in the bargain.

Wer seine Adressdaten jedoch nicht über eine US-Wohnungsangabe verkaufen kann, zahlt weiter 4 Euro pro Ausgabe. Es bleibt bizarr. Die Lieferung der Print-Edition an einen (amerikanischen) Mülleimer führt für europäische Kunden zu einem erheblichen Preisvorteil.

Falls alle Verleger dazu berechtigt werden, eine kostenlose Digital-Beilage ihrer Publikation einem Print-Abo zu spendieren, dürfte die ehemalige Aufregung vom Jahresbeginn erheblich an Brisanz verlieren.

Damals hieß es noch provokant:

All we require is that, if a publisher is making a subscription offer outside of the app, the same (or better) offer be made inside the app, so that customers can easily subscribe with one-click right in the app.